Ländervergleich Die USA sind der größte Wasserverschwender

Die Vereinigten Staaten verschwenden Wasser exzessiver als andere Nationen, wie ein von britischen Forschern erstellter Ländervergleich zeigt. Ursache ist auch die Golfbegeisterung der US-Amerikaner.

Die USA verfügen zwar über ausreichende Wasserreserven, doch sie nutzen diese Vorräte höchst ineffizient, wie eine Untersuchung britischer Experten ergeben hat. Die vom Centre for Ecology and Hydrology in Wallingford erstellte Übersicht zur Wassernutzung in 147 Ländern, die anlässlich des dritten Weltwasserforums in Kyoto vorgestellt wurde, führt die Vereinigten Staaten an letzter Stelle.

Ursache für die Wasserverschwendung seien auch die 23.000 Golfplätze des Landes, berichtete "BBC News Online" unter Berufung auf die Autoren der Studie. Viele Anlagen lägen im Westen der USA, dem das "World Water Assessment Programme" der Unesco eine kritische Wassersituation bescheinigt habe. Den Vereinigten Staaten folgen auf der Liste Dschibuti, Neuseeland, die Kapverden und Italien als größte Wasserverschwender. Deutschland teilt sich mit Japan den achten Rang.

Die Zahlen zur Wassernutzung sind Teil des so genannten "Water Poverty Index" (WPI), den das britische Zentrum als Werkzeug zum Vergleich der Wassersituation in verschiedenen Ländern erstellt hat. Neben der Nutzung flossen auch die Wasservorräte, die Verfügbarkeit dieser Ressourcen, die Wasserqualität sowie die Umweltpolitik und die sozio-ökonomische Situation der Staaten in den WPI ein.

Der WPI soll nach Hoffnung des Centre for Ecology and Hydrology internationalen Organisationen sowie Regierungen helfen, die tatsächliche Wassernot in einem Land zu beurteilen und Fort- oder Rückschritte über mehrere Jahre zu verfolgen. Der Index zeige, so Teamleiterin Caroline Sullivan, "dass nicht nur die Menge der erhältlichen Wasserressourcen den Grad des Wassermangels in einem Land bestimmt, sondern auch die Effektivität, mit der diese Ressourcen genutzt werden."

Den letzten Rang in der Gesamtübersicht belegt mit 35 von 100 möglichen WPI-Punkten Haiti, dessen Umweltpolitik, so die britischen Experten, zu einer "besonders desaströsen Situation" geführt habe. Die Spitzenreiter sind Finnland und Kanada mit jeweils etwa 78 Punkten. Deutschland landete mit 64,5 Punkten auf dem 35. Rang - drei Plätze hinter den USA, die ihre Wasserverschwendung mit guten Werten für Versorgung und Wohlstand der Bevölkerung ausgleichen konnten.

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