London 15-Tonnen-Fettberg verstopft Abwasserrohr
Landen kleinere Speisereste im Spülbecken, überlässt mancher sie aus reiner Bequemlichkeit dem Abfluss, statt sie aufzusammeln und sie in den Mülleimer zu werfen. Die kleinen Brocken, könnte man meinen, fallen nicht weiter ins Gewicht. Doch viele kleine können sich zu einem gewaltigen Brocken zusammenfinden - und der Beweis dafür wurde jetzt im Abwassersystem von Kingston gefunden.
In einem Rohr unter dem Außenbezirk Londons entdeckten Techniker einen gewaltigen Klumpen Fett. "Das Abwasserrohr war fast vollständig mit 15 Tonnen Fett verstopft", sagte Gordon Hailwood vom Wasserversorger Thames Water laut einer Pressemitteilung des Unternehmens. Man habe zwar schon größere Fettmengen aus der Londoner Kanalisation geholt. "Aber wir haben noch nie einen einzelnen, festen und derartig großen Brocken gesehen." Da London über die größte Kanalisation des Vereinigten Königreichs verfüge, "dürfte das der größte Berg dieser Art in der britischen Geschichte sein".
Das Gebilde aus verfaulendem Fleisch und fettigen Wischtüchern habe die Ausmaße eines Autobusses besessen. Und es war nicht nur eklig, sondern hat auch das Kanalisationsrohr beschädigt. "Die Reparaturen werden bis zu sechs Wochen dauern", sagte Hailwood.
Danach, so hofft man, werden die Dinge in dem Rohr wieder besser rutschen. Dass die das nicht taten, hat das Wasserunternehmen überhaupt erst auf die Spur des Fettbergs gebracht: Anwohner hatten sich darüber beschwert, dass ihre Hinterlassenschaften nicht mehr die Toiletten verlassen wollten. Eine Prüfung per Kamera zeigte die Ursache: Der Fettklumpen hatte die 70 mal 48 Zentimeter dicke Leitung zu 95 Prozent verstopft.