

Die monumentalen Bauten in der berühmten Ruinenstadt Machu Picchu in Peru haben Jahrhunderte überstanden - doch nun sind sie durch Flechten bedroht. Die Organismen, die sich rasant vermehren, wuchern nach Angaben der örtlichen Behörden auf den Steinen der Inka-Stadt und verfärben sie. Die Kulturbehörden in Peru appellierten am Montag an die Unesco und an Wissenschaftler in aller Welt, sie beim Kampf gegen die Plage zu unterstützen.
"Wir werden ein hochspezialisiertes Team von der Unesco einberufen, damit es das Phänomen studiert und uns hilft, gegen die Flechten anzukommen", sagte der regionale Kulturdirektor in Cuzco, David Ugarte Vega-Centeno, der staatlichen Nachrichtenagentur Andina. Unter anderem wird ein Team von ägyptischen Archäologen nach Peru reisen: Die Spezialisten sollen darüber berichten, wie sie das Flechtenwachstum an Pyramiden unterbinden oder verlangsamen. Momentan schlage tagtäglich ein 50-köpfiges Team mit Bambusruten auf die Steine, um die Flechteninvasion in Grenzen zu halten, ohne die Bauten zu schädigen.
Die Flechten besiedeln die Steine der im 15. Jahrhundert erbauten Inkastadt und sprengen mit der Zeit deren obere Schicht. In der Zitadelle seien sechs verschiedene Flechtenarten identifiziert worden, erklärte Fernando Astete, der Leiter des Naturparks Machu Picchu.
Bei Flechten handelt es sich um Pilze, die zusammen mit Grünalgen oder Bakterien in Symbiose leben. Die Vermehrung der Flechten wird dem Einfluss von Feuchtigkeit und Wind sowie der Anwesenheit von Menschen zugeschrieben. Täglich besichtigen rund 2500 Besucher Machu Picchu. Damit ist die Inkastadt in den Anden das meistbesuchte touristische Ziel in Peru.
Nach Angaben der Unesco erstreckt sich der Machu-Picchu-Nationalpark insgesamt über 325 Quadratkilometer, was der Größe von Bremen entspricht. Seit 1983 zählt Machu Picchu zum Weltkulturerbe.
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Machu Picchu: Die monumentalen Bauten in der berühmten Ruinenstadt in Peru sind nach Angaben von Archäologen durch Flechten bedroht.
Ruinenstadt aus der Inka-Zeit: Die Flechten besiedeln die Steine in Machu Picchu und sprengen deren obere Schicht. In der Zitadelle seien sechs verschiedene Flechtenarten identifiziert worden, erklärte der Leiter des Naturparks Machu Picchu, Fernando Astete.
Täglicher Ansturm: Machu Picchu ist mit täglich rund 2500 Besuchern das meistbesuchte touristische Ziel in Peru.
Schützenswerte Ruinen: Die Kulturbehörden in Peru appellierten an die Unesco und an Wissenschaftler in aller Welt, sie beim Kampf gegen die Plage zu unterstützen.
Tourist springt durch Machu Picchu: Die Vermehrung der Flechten wird dem Einfluss von Feuchtigkeit und Wind sowie der Anwesenheit von Menschen zugeschrieben.