

Man muss weit reisen, will man die eigentümlichen Giganten schwimmen sehen. Nur wenige Meeresaquarien können ihren Besuchern den Anblick von Mondfischen bieten. Die Quallen fressenden Knochenfische können bis zu drei Metern groß werden. In Europa zeigen einzig Häuser im dänischen Hirtshals, dem französischen Boulogne-sur-Mer und der portugiesischen Hauptstadt Lissabon die Tiere.
In den USA gehört das Monterey Bay Aquarium in Kalifornien zu den Orten, an denen sich Mondfische bestaunen lassen. Rund 300 Kilometer weiter südlich haben Mitarbeiterinnen der University of California in der Nähe von Santa Barbara nun eines dieser riesigen grauen Tiere gefunden - tot am Strand des Schutzgebietes Coal Oil Point Reserve liegend.
Das besondere dabei: Das Tier gehört offenbar zu einer erst kürzlich entdeckten Mondfischart, die eigentlich Tausende Kilometer entfernt zu Hause ist, auf der anderen Seite des Äquators.
In den Aquarien wird die Art Mola mola gezeigt, am Strand lag die Art Mola tecta - und die ist erst im Juli 2017 von einem Team um die in Australien lebende Forscherin Marianne Nyegaard überhaupt beschrieben worden.
Gewicht von bis zu zwei Tonnen
Seitdem hat man die Tiere vor der Süd- und Südostküste Australiens sowie vor Neuseeland, Südafrika und Chile gesichtet. Dass es ein Exemplar nun offenbar bis an die US-Westküste verschlagen hatte, lässt Nyegaard staunen: "Ich bin beinahe vom Stuhl gefallen", so die Forscherin.
Kalifornische Kollegen hatten sie zuvor auf Bilder des Tieres aufmerksam gemacht, die auf der Plattform iNaturalist veröffentlicht worden waren, und Gewebeproben genommen. Deren Analyse steht aktuell noch aus.
Die Tiere können bis zu zwei Tonnen schwer werden. Wie das Exemplar nach Kalifornien gekommen ist, wissen die Forscher nicht. Doch immer wieder einmal tauchen Mondfische weit außerhalb ihres eigentlichen Lebensraums auf. So hatten niederländische Fischer im Winter des Jahres 1889 vor der Insel Ameland eines der Tiere aus dem Wasser gezogen. Erst seit 2017 ist klar, dass auch dieses Exemplar zur Art Mola tecta gehörte.
Im Jahr 2012 war auch Ostseefischern vor Rügen ein Mondfisch ins Netz gegangen. Das geschwächte Tier war schnell gestorben und wurde für das Deutsche Meeresmuseum in Stralsund präpariert, wo auch in früheren Jahren gefangene Mondfische gezeigt werden.
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Mondfisch: Mitarbeiterinnen der University of California haben in der Nähe von Santa Barbara eines dieser riesigen grauen Tiere gefunden - tot am Strand des Schutzgebietes Coal Oil Point Reserve liegend. Das Besondere dabei: Es gehört offenbar zu einer erst kürzlich entdeckten Mondfischart, die eigentlich Tausende Kilometer entfernt zu Hause ist, auf der anderen Seite des Äquators.
Weit gereist: Das Tier gehört zur Art Mola tecta. Die ist erst im Juli 2017 überhaupt beschrieben worden. Seitdem hat man die Tiere vor der Süd- und Südostküste Australiens sowie vor Neuseeland, Südafrika und Chile gesichtet. Dass es ein Exemplar nun offenbar bis an die US-Westküste verschlagen hat, überrascht die Forscher.
"Ich bin beinahe vom Stuhl gefallen", so die in Australien lebende Forscherin Marianne Nyegaard. Sie hatte die Art entdeckt und jetzt mitgeholfen, das Tier aus Kalifornien zu identifizieren. Dazu nutze sie Fotos, die Kollegen vor Ort gemacht haben.
Gelegentliche Wanderungen: Immer wieder einmal tauchen Mondfische weit außerhalb ihres eigentlichen Lebensraumes auf. So hatten niederländische Fischer im Winter des Jahres 1889 vor der Insel Ameland eines der Tiere aus dem Wasser gezogen. Erst seit 2017 ist klar, dass auch dieses Exemplar zur Art Mola tecta gehört - wie auch das Tier aus Kalifornien.
Beeindruckende Erscheinung: Die Tiere können bis zu zwei Tonnen schwer werden. Sie ernähren sich unter anderem von Quallen - und mögen eigentlich eher warmes Wasser.
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