Tierseuche BSE bei einer Kuh in Nordrhein-Westfalen nachgewiesen

Atypische BSE bei Rindern ist eine seltene Einzeltiererkrankung
Foto: Peter Steffen/ picture alliance / dpaLübbecke - Kontrolleure haben binnen weniger Wochen den bundesweit zweiten Fall von Rinderwahnsinn nach fünf Jahren Ruhe entdeckt. Bei der Schlachtung einer elfjährigen Kuh im nordrhein-westfälischen Lübbecke sei die atypische BSE nachgewiesen worden, teilte der Kreis Minden-Lübbecke am Mittwoch in Minden mit.
Es handele sich um eine seltene Einzeltiererkrankung. Eine Gefährdung der Verbraucher bestehe nicht. Die Kuh stamme aus dem brandenburgischen Landkreis Märkisch-Oderland. Im Bundesland Brandenburg war im Januar der erste BSE-Fall seit 2009 aufgetreten. Eine Verbindung sei bisher nicht bekannt, hieß es.
Die Milchkuh im neuesten Fall war nach Angaben des brandenburgischen Umweltministeriums im Bestand mit 731 Milchkühen im Landkreis Märkisch-Oderland und bis zur Schlachtung gehalten worden. Die direkten Nachkommen seien bereits ermittelt. "Mit vereinzelten Fällen müssen wir immer wieder rechnen", sagte die Leiterin des Veterinäramtes, Ute Fritze. "Aber dieser Fall zeigt, dass das aktuelle Überwachungssystem funktioniert."
Entsprechende Tests sind eingeleitet
Von 2001 bis 2009 wurden nach Angaben des Bundeslandwirtschaftsministeriums insgesamt mehr als 400 BSE-Fälle registriert. Atypische BSE-Fälle seien in diesem Zeitraum aus den Jahren 2002 und 2004 bekannt.
Die atypische BSE kann spontan bei älteren Tieren auftreten und steht im Gegensatz zur klassischen BSE nicht im Zusammenhang mit infektiösem Futter. Schon im Januar hieß es aus dem Friedrich-Loeffler-Institut (FLI), dass es sich dabei um eine äußerst seltene Erkrankung handele, die im Gegensatz zur klassischen BSE nur bei älteren Tieren und spontan entstehe. Deshalb sei auch in Zukunft mit einzelnen Fällen zu rechnen.
Aus vorsorglichen Gründen werde auch bei der atypischen BSE so getan, als handele es sich um die klassische Variante, erklärte ein Sprecher des FLI. Die entsprechenden Untersuchen seien eingeleitet worden, das EU-Recht schreibe dies vor.