Umwelt-Memorandum Obama erweitert Meeresschutzgebiet

US-Präsident Barack Obama will bestehende Meeresschutzgebiete im Pazifik deutlich ausweiten und damit das größte marine Naturschutzgebiet der Welt schaffen - gegen erheblichen Widerstand in der Regierung.
Korallen vor Jarvis Island: Auch diese tropische Insel gehört zum Schutzgebiet

Korallen vor Jarvis Island: Auch diese tropische Insel gehört zum Schutzgebiet

Foto: AP/ USFWS/ Jim Maragos

US-Präsident Barack Obama schafft beim Meeresschutz Tatsachen: Er will ein marines Naturschutzgebiet im Pazifischen Ozean deutlich vergrößern und dazu am Donnerstag ein Memorandum unterzeichnen. Das Pacific-Remote-Islands-Marine-National-Monument-Reservat werde fast 490.000 Quadratmeilen groß sein, berichteten Regierungsvertreter.

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Umweltpolitik: Obama will mehr Meer schützen

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Mit seinem Vorhaben übergeht Obama den heftigen Widerstand des Kongresses gegenüber seiner neuen Umweltgesetzgebung und setzt ein klares Statement für den Umweltschutz. Dabei geht das neue Schutzgebiet, das Obama im Sinn hat, auf seinen Vorgänger George W. Bush zurück. Der Republikaner wurde zwar oft gescholten wegen seiner industriefreundlichen Umweltpolitik. Zugleich aber hat er in seiner Amtszeit vier Areale zu nationalen Naturdenkmälern erklärt, so viel wie kein anderer Präsident vor ihm.

Eines davon, eben das "Pacific Remote Islands Marine National Monument", will Obama nun nicht nur deutlich erweitern. Die Zone wäre dreimal so groß wie Kalifornien und würde das größte Ozeanschutzgebiet der Welt darstellen. In dem Gebiet soll es verboten sein, zu fischen oder Bohrungen durchzuführen.

In dem Reservat leben Millionen Seevögel, Wasserschildkröten und Meeressäuger. Außerdem befinden sich dort mehr als 130 Unterwasserberge - Experten zufolge Heimat vieler seltener und auch bisher unentdeckter Tier- und Pflanzenarten.

Offenbar hat Obama die Hoffnung, den Umweltschutz im Konsens mit den oppositionellen Republikanern voranzutreiben, endgültig aufgegeben. Erst Anfang Juni hatte er den Kohlekraftwerken in seinem Land verbindliche Emissionsregeln vorgeschrieben - mithilfe der Umweltschutzbehörde EPA, vorbei am Parlament.

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