Öko-Strom Rekord-Investitionen in erneuerbare Energien

Die globalen Ausgaben für erneuerbare Energien steigen dramatisch. Einer Studie der Vereinten Nationen zufolge wurden im vergangenen Jahr weltweit über 100 Milliarden US-Dollar investiert - 25 Prozent mehr als 2005.

Nairobi - Erneuerbare Energien sind auf dem besten Weg, sich neben Atomstrom und fossilen Energieträgern zu etablieren. Laut einer Studie der Vereinten Nationen haben die Investitionen in regenerative Energien im vergangenen Jahr erstmals einen Umfang von 100 Milliarden US-Dollar (rund 75 Milliarden Euro) erreicht. Gegenüber 2005 sei das ein Wachstum von 20 Milliarden Dollar oder 25 Prozent.

Dies sei eine "Antwort auf die weltweiten Herausforderungen und Sorgen wie den Klimawandel, die wachsende Nachfrage nach Energieträgern und Energiesicherheit", hieß es in einem heute in Nairobi vorgestellten Bericht des Uno-Umweltprogramms Unep. "Dieser Bericht beendet die Vorstellung, dass erneuerbare Energien nur eine Randgruppe von Umweltschützern interessiert. Sie sind jetzt ein entscheidendes wirtschaftliches Interesse für Investoren", sagte Eric Usher, Chef der französischen Unep-Abteilung.

Rund 18 Prozent aller Energie-Investitionen des Jahres 2006 entfielen dem Bericht zufolge auf die Förderung umweltfreundlicher Energien, wobei vor allem die Windkraft profitierte. Aber auch in Sonnenenergie und Biokraftstoffe sei stark investiert worden. In diese drei Energiequellen sowie in Strom aus Erdwärme, Wasserkraft und Biomasse würden 2007 voraussichtlich 85 Milliarden Dollar fließen, sagte die Unep voraus.

"Eine der wesentlichen Botschaften des Berichts ist, dass erneuerbare Energien nicht mehr den Launen der Erdölpreise unterworfen sind", betonte Unep-Chef Achim Steiner. Immer mehr Unternehmen und Länder entschieden sich unabhängig des Ölpreises für eine Förderung von Energiesektoren wie Wind- oder Sonnenenergie.

Auch werde der Sektor nicht mehr von den Industrieländern allein beherrscht. So mache Chinas Anteil an den weltweiten Investitionen in erneuerbare Energien neun Prozent aus. Die Fördergelder der Schwellenländer wie China, Indien und Brasilien belaufen sich laut dem Bericht auf 21 Prozent der Gesamtsumme.

mbe/AFP

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