Satellitenbild der Woche Chronologie eines Wirbelsturms
Er drohte, New Orleans erneut zu versenken - doch dann wurde alles doch nicht so schlimm. Dennoch: Hurrikan "Gustav" hielt die USA tagelang in Atem. Die Bildkombo des Esa-Satelliten "Envisat" zeigt "Gustavs" Werdegang:

Werdegang von Hurrikan "Gustav" (Klicken für Großansicht)
Foto: ESA
- "Gustav" bildete sich am 25. August 2008, etwa 400 Kilometer südöstlich von Haiti (im Bild rechts) und wurde im Laufe des Tages als Tropensturm klassifiziert. Schon am Morgen darauf wuchs "Gustav" zum Hurrikan, mit Windgeschwindigkeiten von 150 Kilometern pro Stunde.
- Über Haiti schwächte sich "Gustav" zunächst wieder zum Tropensturm ab, wurde dann aber über Jamaika wieder stärker (siehe Bildausschnitt vom 28. August). Am 29. wurde er wieder zum Hurrikan hochgestuft.
- Als "Gustav" das westliche Ende Kubas erreichte (30. August) war er ein Hurrikan der Kategorie 3 mit Windgeschwindigkeiten von 195 Stundenkilometern.
- Am 31. August erreichte "Gustav" den Golf von Mexiko - da betrugen seine Windgeschwindigkeiten 210 Kilometer pro Stunde. Das war Kategorie 4, fast die höchste Stufe.
- Als er dann am 1. September auf den US-Bundesstaat Lousiana traf, war er glücklicherweise nicht mehr ganz so stark - 177 Stundenkilometer waren seine Winde schnell, das war nur noch Kategorie 2.
"Gustav" verlangsamte sich, als er landeinwärts zog. Vor allem aber brachte er keine so gewaltige Flutwelle mit sich wie "Katrina". Das war das Glück: New Orleans' Deiche hielten. In der zuvor vollständig evakuierten Stadt blieb die Katastrophe aus.
Dennoch war "Gustavs" Zerstörungskraft gewaltig. Der Hurrikan knickte in großen Teilen des Staates Louisiana Strommasten um, fast eine Million Haushalte waren ohne Strom.
New Orleans kam diesmal mit einem blauen Auge davon. Aber nach dem Sturm ist vor dem Sturm: Derzeit tobt Hurrikan "Hanna" über Haiti. Und über dem Atlantik warten schon die Wirbelstürme "Josephine" und "Ike". Letzterer hat schon Kategorie 4 erreicht.
lub
Was die Hurrikan-Stärken bedeuten
Hurrikans werden nach der sogenannten Saffir-Simpson-Skala je nach Intensität in Kategorien von 1 bis 5 eingestuft. Wichtige Merkmale zur Einordnung sind Windgeschwindigkeit und Zerstörungskraft.
Windgeschwindigkeiten von 119 bis 153 Kilometer pro Stunde - minimale Schäden an Bäumen und schlecht verankerten Gebäuden.
Windgeschwindigkeiten von 154 bis 177 Kilometer pro Stunde - Bäume werden entwurzelt und Schilder umgerissen, auch können Hausdächer, Fenster und Türen beschädigt werden. Küstenstraßen werden überflutet, kleinere ungeschützte Schiffe aus der Verankerung gerissen. Bewohnern an Küstenstreifen wird empfohlen, sich in Sicherheit zu bringen.
Windgeschwindigkeiten von 178 bis 209 Kilometer pro Stunde - mobile Häuser werden zerstört, ebenso leichtere Bauwerke in Küstennähe. Der Wind drückt Fenster ein und deckt Dächer ab. Große Bäume werden entwurzelt oder knicken einfach um. Die Überflutungen werden stärker. Ein Küstenstreifen von etwa 400 Metern Breite sollte geräumt werden.
Windgeschwindigkeiten von 210 bis 249 Kilometer pro Stunde - extreme Schäden an Gebäuden. Wohnwagen werden zerstört oder weggeweht. Bauwerke an der Küste werden durch Wind und Wellen schwer beschädigt oder zerstört, tiefer liegende Gebiete überflutet. Massive Evakuierungen sind notwendig. Menschen können zu Schaden kommen oder getötet werden.
Windgeschwindigkeiten ab 250 Kilometer pro Stunde - die Zerstörungen sind katastrophal. Es gibt schwere Überschwemmungen, Häuser werden zerstört oder fortgeblasen. Es gibt massenweise abgedeckte Dächer, zertrümmerte Türen und Fenster. In Küstengebieten sind manchmal große Evakuierungsaktionen erforderlich. Wer sich nicht in Sicherheit bringt, kann verletzt oder getötet werden.