Satellitenbild der Woche Feuertragödie auf der Känguru-Insel
Die Känguru-Insel vor der Südküste Australiens ist ein Paradies für Menschen und Tiere: Naturschutzgebiete umfassen mehr als ein Drittel des rund 4400 Quadratkilometer großen Eilands, das zur Hälfte von dichter, urtümlicher Vegetation bedeckt ist. Die Winter sind mild, die Sommer nicht zu warm.
Allerdings gibt es Ausnahmen: Manchmal kann es extrem heiß und trocken werden, wie in den vergangenen Tagen und Wochen deutlich wurde. Schon Anfang Dezember brachen große Feuersbrünste auf der Insel aus und wüteten tagelang. Während des Dezembers kamen immer neue Brände hinzu und richteten schwere Schäden in den Naturschutzgebieten an.
Das Foto, das der US-Satellit "Aqua" am 26. Dezember geschossen hat, zeigt das Ausmaß der Zerstörung: Große Teile der Refugien sind niedergebrannt. Der Flinders-Chase-Nationalpark und das Wildnis-Schutzgebiet "Ravine des Casoars" im Westen der Insel sind praktisch nicht mehr existent: Die Brandspur, im Satelliten-Falschfarbenbild rot markiert, entspricht nahezu exakt der 42 mal 30 Kilometer großen Fläche der beiden Parks. Lediglich am äußersten Westzipfel der Insel ist noch ein grüner Fleck intakter Vegetation zu erkennen. Alles andere wurde ein Raub der Flammen, darunter zahlreiche Tiere. Auf der Insel leben unter anderem Koalas, Kurzschnabeligel, Fledermäuse und das Derby-Wallaby, eine kleine Känguru-Art.
Auch das Kap-Gantheaume-Naturschutzgebiet im Südosten der Insel ist von den Bränden zu großen Teilen verwüstet worden. Hier konnte das Feuer allerdings am 12. Dezember unter Kontrolle gebracht und der Schaden so begrenzt werden. Im Westen der Känguru-Insel aber tobten die Brände weiter.
Nach Angaben der US-Raumfahrtbehörde Nasa ist das unterschiedliche Verhalten der Brände auf dem Satellitenbild sichtbar. Während die Brandspuren im Westen dunkelrot leuchten, sind sie im Südosten ein wenig heller und erreichen auch nicht die Küste. Das Kap-Gantheaume-Naturschutzgebiet besteht, anders als die Schutzgebiete im Westen, hauptsächlich aus Feuchtgebieten, was die Brände gedämpft hat.
mbe