Satellitenbild der Woche Patagoniens Gletscher schrumpfen
Das Südpatagonische Eisfeld in den Anden ist die größte Eismasse auf der Südhalbkugel. Auch die fast 50 großen Gletscher in Argentiniens Los-Glaciares-Nationalpark, der um die beiden Seen in der unteren Bildhälfte liegt, werden aus dem Eisfeld versorgt - doch sie werden immer kleiner. Forscher berichteten zuletzt von einem stetig schneller werdenden Rückzug der Eisriesen.
Der 30 Kilometer lange Perito Moreno ist der wohl berühmteste Gletscher der Anden. Er bewegt sich pro Tag etwa einen Meter vorwärts und bildet immer wieder einen Damm aus Eis, der den Brazo Rico - einen Nebenarm des Argentino-Sees - aufstaut. Gewaltige Eisbrocken stürzen in den See, bis der Damm schließlich mit großem Getöse zerbricht - ein Spektakel, das jedes Jahr tausende Touristen anlockt. Seit 1917 hat es sich rund 20 Mal wiederholt.
Die drei großen, türkis leuchtenden Seen an der Ostseite des Eisfelds sind der O'Higgins-, der Viedma- und der Argentino-See (von oben nach unten). Letzterer ist mit einer Fläche von fast 1500 Quadratkilometern der größte See Argentiniens. Der Grund für die türkise Färbung der Gewässer ist die sogenannte Gletschermilch, das von fein zerriebenen Sedimenten getrübte Abflusswasser eines Gletschers.
Der europäische Satellit Envisat hat das Bild am 15. März mit seinem Medium Resolution Imaging Spectrometer (Meris) geschossen.
mbe