Satellitenbild der Woche Steinkorken blockiert Vulkanausbruch

Vulkan Chaitén in Chile: Ein Gesteinspfropfen verstopft den Bergkegel
Foto: NASAIm Mai 2008 erwachte der Vulkan Chaitén in Chile aus seinem 9400 Jahre währenden Tiefschlaf und spie eine 17 Kilometer hohe Aschesäule aus. Ortschaften versanken im Vulkanstaub, Tausende Menschen mussten evakuiert werden. Graue Asche auf der nordöstlichen Vulkanflanke zeugt noch heute von der Explosion.
Federwolken schweben über dem Krater, der Rauch der Eruption hat sich längst verzogen. Doch Satellitenbilder der Nasa enthüllen, dass der friedliche Eindruck trügt. Ein mächtiges Gesteinspaket, ein sogenannter Lavadom, verstopft den Vulkankrater. Wie ein Pfropfen verhindert er die nächste Eruption. Regelmäßig brechen Teile des Doms ab, doch noch hält er dem Druck stand.
Kontinuierlich strömt von unten Magma in den Berg und schiebt den braunen Lavadom aus dem Krater heraus. Erdbebenmessgeräte können die langsame Bewegung registrieren.
Ansonsten herrscht Stillstand auf dem Chaitén. Weder Tiere noch Pflanzen haben den letzten Ausbruch überlebt. Die Asche hat alles Lebende abgetötet; auf den Bergflanken erstreckt sich braune Ödnis. Es ist wohl nur die Ruhe vor dem nächsten Ausbruch, eine Galgenfrist.
Wenn der Lavadom kollabiert, wird der Vulkan explodieren. Wie gefährlich Ausbrüche des Chaitén sein können, belegen die Ablagerungen früherer Eruptionen: Dabei schossen 800 Grad heiße Aschelawinen zu Tal. Die sogenannten pyroklastischen Ströme löschen alles Leben aus - und sie lassen kaum Zeit zur Flucht.