Satellitenbild der Woche Vulkanische Zeugen der Spaltung Afrikas

Unter Afrika wütet ein Schneidbrenner: Brodelndes Magma spaltet den Kontinent vom Roten Meer bis nach Mosambik, Vulkane künden vom Auseinanderbrechen des Landes. Fotos aus der Satellitenperspektive zeigen die Narben der Erde.
Schnittstelle dreier Vulkane in Ostafrika: Ol Doinyo Lengai, Gelai und Kitumbeine

Schnittstelle dreier Vulkane in Ostafrika: Ol Doinyo Lengai, Gelai und Kitumbeine

Foto: ESA

Entlang des 6000 Kilometer langen Ostafrikanischen Grabens bricht Afrika entzwei. An manchen Stellen zwischen den bis zu drei Kilometer hohen Grabenflanken ist die Erdkruste bereits aufgerissen, dort ist der Weg frei für Magma aus dem Untergrund: Vom Roten Meer bis in den Süden nach Mosambik staffeln sich Vulkane.

Ein aktuelles Bild des Satelliten "Envisat" der Europäischen Raumfahrtbehörde Esa zeigt die Schnittstelle dreier Giganten: des Ol Doinyo Lengai, des Gelai und des Kitumbeine. Das Falschfarbenbild hebt die Kontraste der Landschaft hervor - tiefe Furchen im Gestein zeichnen sich ab.

Der höchste der drei Berge, der knapp 3000 Meter hohe Ol Doinyo Lengai, gilt als einer der seltsamsten Vulkane der Welt. Weiße Lava bedeckt den Vulkan. Der Berg ist die weltweit einzige Quelle für Kalk-Lava. Der sodahaltige Stoff ähnelt in seiner chemischen Zusammensetzung Seife.

Nach einem Ausbruch ist die Lava schwarz wie Tinte. Sobald sich aber Natrium und Kalium mit Luftfeuchtigkeit verbinden, erbleicht das Gemisch. 1966 explodierte der Berg und schuf weiße Landschaften, als die Asche mehr als hundert Kilometer weit übers Land verstreut wurde.

Die anderen beiden Vulkane gelten indes als erloschen; in den vergangenen zehntausend Jahren sind sie nicht ausgebrochen. Offenbar haben Erdplatten-Verschiebungen die Vulkane von der Magmaquelle unter dem Ostafrikanischen Grabenbruch abgeschnitten - ihr Sterben kündet vom Auseinanderbrechen Afrikas.

boj

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