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Thailands Krokodilfarmen: Von der Brutanlage bis zum Schlachthaus

Foto: ATHIT PERAWONGMETHA/ REUTERS

Krokodilfarmen in Thailand Gruseliges Geschäft

Mehr als 1,2 Millionen Krokodile werden in Thailand gezüchtet. In Zoos sollen sie Schaulustige das Fürchten lehren - in riesigen Brut- und Schlachtfarmen werden die Reptilien massenhaft zu Leder und Fleisch verarbeitet.

Sie schlüpfen zu Tausenden aus weißen Eiern, sie schwimmen in riesigen Becken, sie werden geschlachtet und ihre Haut in der Sonne gegerbt: In Thailand gibt es mehr als 1,2 Millionen Krokodile, die in rund 1000 Farmen gehalten werden.

Das Geschäft mit den Reptilien ist lukrativ und dabei spielen Schaufütterungen in Zoos nur eine kleine Rolle. Dort schmoren die Tiere in der Sonne, lauern in Wasserbecken mit grünem Wasser und kauen auf Hühnern herum, während Schaulustige Fotos schießen. Zur Belustigung mit Gruselfaktor legen Angestellte der Parks auch schon mal ihren Kopf in ein weit aufgerissenes Krokodilmaul.

Weniger Einblicke gewähren die Schlachthäuser, in denen die Tiere getötet und weiterverarbeitet werden: Die kostbare Haut wird ihnen abgezogen, die Innereien herausgeschnitten, das Fleisch verpackt. Damit lässt sich am meisten Geld verdienen.

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Thailands Krokodilfarmen: Von der Brutanlage bis zum Schlachthaus

Foto: ATHIT PERAWONGMETHA/ REUTERS

Die Sri Ayuthaya Crocodile Farm ist eine der größten in Thailand, es gibt sie schon seit 35 Jahren. "Wir machen alles von der Aufzucht über das Schlachten und Gerben bis hin zum Export", sagt Besitzer Wichian Rueangnet. Sri Ayuthaya exportiert auch Produkte der vom Aussterben bedrohten Siam-Krododile.

"Wir schaffen Jobs für die Menschen und Einkommen für das Land", so Rueangnet. In seiner Farm leben rund 150.000 Krokodile. Handtaschen aus Krokodilleder bringen bis zu 80.000 Baht, umgerechnet etwas mehr als 2060 Euro. Ein Anzug aus Krokodilleder kostet rund 5000 Euro. Für das Fleisch gibt es gut 7,50 Euro pro Kilogramm und auch die Gallenflüssigkeit und das Blut der Tiere lassen sich zu Geld machen, denn den Flüssigkeiten werden heilende Eigenschaften zugeschrieben.

Die Tierrrechtsorganisation Peta hat schon öfter auf Quälereien in Zuchtfarmen hingewiesen, zuletzt in Afrika, Simbabwe und Vietnam. Die Reptilien waren in kahle Betongruben gepfercht und mitunter schon gehäutet worden, als sie noch lebten.

Die thailändischen Farmen machten aber auch schon Schlagzeilen, weil die Tiere bei Überschwemmungen aus den schlecht gesicherten Anlagen entkommen waren und Thailands Städte unsicher machten.

hei/Reuters

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