Einigung in Ruanda Mehr als 150 Nationen wollen Treibhausgase reduzieren

US-Außenminister John Kerry spricht am 14.10.2016 in Kigali bei der Klimakonferenz
Foto: STR/ APKlimaschädliche Kühlschränke oder Klimaanlagen dürften nach dieser Einigung keine allzu lange Lebensdauer mehr haben. Die Vertreter von mehr als 150 Nationen verabschiedeten in der ruandischen Hauptstadt Kigali ein Verbot von Fluorkohlenwasserstoffen (FKW), das in vielen Kühlgeräten vorkommt. "Ergänzung und Beschluss sind angenommen", sagte der ruandische Rohstoffminister Vincent Biruta nach nächtlichen Marathonverhandlungen.
Bei den Gesprächen ging es um eine Erweiterung des Protokolls von Montréal, in dem 1987 ein Verzicht auf Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW) zum Schutz der Ozonschicht vereinbart worden war (Was wurde eigentlich aus dem Ozonloch - hier geht es zum Text). Stattdessen kommt inzwischen der Ersatzstoff FKW zum Einsatz, der zwar nicht die Ozonschicht schädigt, aber in erheblichem Maße zur Erderwärmung beiträgt.
Während sich die Mehrzahl der Unterzeichnerstaaten im Vorfeld für einen FKW-Bann ab 2021 ausgesprochen hatten, schlugen Schwellen- und Entwicklungsländer wie Indien ein späteres Datum vor. Sie verweisen auf die hohen Kosten, die für die Umstellung auf andere Substanzen anfallen.
Das Abkommen sieht nun eine schrittweise Abschaffung von FKW vor. Die USA und die meisten europäischen Länder etwa sollen den Einsatz demnach um zehn Prozent bis 2019 reduziert haben. Bis 2036 sollen es 85 Prozent sein. Viele reiche Länder reduzieren den Einsatz von FKW schon länger.
Zwei Gruppen von Schwellenländern müssen bis 2024 oder 2028 eine erste Reduktion vorweisen und den Einsatz von FKW-Gasen danach schrittweise weiter heruntersetzen. Indien, Iran, der Irak, Pakistan und die Golfstaaten sind in der letzten Gruppe.