
Schiffshavarie: Massive Schäden am Great Barrier Reef
Trotz Schäden Great Barrier Reef bleibt Weltnaturerbe
Canberra - Rund 200 Naturdenkmäler stehen auf der Welterbeliste der Unesco. In Deutschland gehören das Wattenmeer und die Grube Messel in Hessen dazu, wo zahllose Fossilien gefunden wurden. Auch das Great Barrier Reef vor Australien trägt den prestigeträchtigen Titel - und das soll auch vorerst so blieben, wie die Chefin der Uno-Organisation für Erziehung, Wissenschaft und Kultur bei einem Besuch klargestellt hat.
Die Unesco sei sehr besorgt über den Vorfall gewesen, sagte Unesco-Chefin Irina Bokowa. Ihre Organisation werde die Folgen des zunehmenden Schiffsverkehrs am Riff beobachten. Sie vertraue aber auf die Zusicherungen der australischen Behörden, dass die Folgen für das Riff nicht so schwerwiegend seien, dass der Weltnaturerbe-Status beschädigt sei, sagte Bokowa.
Man habe einstweilen keinen Grund, daran zu zweifeln, dass das Riff trotz des verstärkten Schiffsverkehrs sicher sei. Die Unesco werde allerdings Maßnahmen ergreifen, sobald die Organisation wegen wirtschaftlicher Aktivitäten eine Gefahr für das Riff sehe, sagte Bokowa.
Der chinesische Kohlefrachter "Shen Neng 1" war am 3. April in dem Riff auf Grund gelaufen. Dabei hatte er eine rund drei Kilometer lange und bis zu 250 Meter breite Spur der Verwüstung hinterlassen. Ein Teil der Korallen sei völlig pulverisiert worden, berichteten australische Wissenschaftler. Die Natur werde in dem betroffenen Gebiet wohl bis zu 20 Jahre brauchen, um sich vollständig zu erholen. Zwei chinesische Seeleute wurden nach dem Unglück von den australischen Behörden festgenommen.