Lichtblitz über Murmansk
Video zeigt grellen Himmelskörper
Ein greller Blitz, und plötzlich war die Nacht hell: Über Russland ist am frühen Samstagmorgen offenbar ein kosmischer Flugkörper gesichtet worden. Auch in Deutschland wird ein Schauspiel am Himmel erwartet.
Murmansk - Ein leuchtendes Objekt schießt über den Nachthimmel und blitzt plötzlich explosionsartig auf: In der Nacht auf Samstag war über der russischen Stadt Murmansk offenbar der Flug eines Meteoriten zu beobachten.
Dieses Video, das mit einer Autokamera aufgenommen wurde, zeigt das Schauspiel:
Laut einem Bericht des Fernsehsenders Russia Today gibt es jedoch noch keine offizielle Bestätigung, dass es sich tatsächlich um einen Meteoriten handelt und ob er auf der Erde einschlug. Berichte über Verletzte in Zusammenhang mit dem Ereignis habe es bislang nicht gegeben.
Möglicherweise hängt das nun in Murmansk aufgetretene Phänomen mit dem sogenannten Lyriden-Schauer zusammen. Bei diesem jährlich wiederkehrenden Schauspiel sind zahlreiche Meteoriten zu beobachten - normalerweise aber nur als kurze Sternschnuppen. Meteoriten sind kleine Gesteinsbröckchen, die beim Eindringen in die Erdatmosphäre verglühen.
Die Lyriden stammen vom Schweif des Kometen Thatcher. Namensgebend ist das Sternbild Leier, von dem die Schnuppen auszuströmen scheinen. Bereits vor mehr als 2000 Jahren haben chinesische Naturkundler von den Sternschnuppen im April berichtet.
Über Deutschland tauchen die Lyriden in der Nacht zum Mittwoch auf. "Sie dürften vom 22. auf 23. April nach Mitternacht im Osten zu sehen sein", sagte der Vorsitzende der Vereinigung der Sternfreunde (VdS) in Heppenheim, Otto Guthier. "Mit maximal 18 Sternschnuppen pro Stunde gehören die Lyriden zu den mengenmäßig eher schwächeren Meteorströmen."
Voraussichtlich seien sie mit dem bloßem Auge zu erkennen. Allerdings bereite der Halbmond Probleme. Wegen seiner Helligkeit seien die Lyriden schlechter zu sehen. Nach Angaben des Deutschen Wetterdiensts ist es fraglich, ob das Wetter mitspielt. "Die Chancen stehen 50 zu 50", sagte Sprecher Andreas Friedrich.
Andere Sternschnuppen treten deutlich häufiger auf als die Lyriden. So etwa die Geminiden im Dezember. Sie huschen bis zu 120-mal in der Stunde über das nachtdunkle Firmament. Ihre Häufigkeit ist mit der der Perseiden im August vergleichbar, die mit bis zu 100 Lichtblitzen in der Stunde auftreten.