Vulkane Regen kann Eruptionen auslösen

Ein Blick zum Himmel könnte bei der Vorhersage von Vulkanausbrüchen helfen: Den gefährlichsten Eruptionen, so haben britische Forscher entdeckt, scheinen oft starke Regenfälle vorauszugehen.

Schlechtes Wetter kann offenbar ausreichen, um Vulkane mit Staukuppen, unter denen sich Lava sammelt, zum Ausbruch zu bringen. Die Verbindung zwischen Wetter und Eruptionen haben Forscher um Adrian Matthews von der britischen University of East Anglia aufgedeckt. Über die Arbeit des Teams berichtet das Wissenschaftsmagazin "New Scientist" in seiner aktuellen Ausgabe.

Matthews und seine Kollegen fanden bei der Untersuchung vulkanischer Aktivitäten auf der Karibik-Insel Montserrat heraus, dass den drei jüngsten Eruptionen stets starker Regen vorausgegangen war. Ähnliche Zusammenhänge zwischen Regenzeiten und Ausbrüchen fanden die Wissenschaftler auch bei anderen Vulkanen.

Vom Wetter beeinflusst werden offensichtlich nur Vulkane mit Staukuppen, so genannte Stratovulkane, zu denen etwa der 1980 ausgebrochene Mount St. Helens im US-Bundesstaat Washington oder der aktive Mayon auf den Philippinen zählen. Diese Feuerberge gelten wegen ihrer gewaltigen Eruptionen als der gefährlichste Vulkantyp. Mehr als 70 Prozent aller Vulkantoten des vergangenen Jahrhunderts gehen auf ihr Konto.

Die Forscher wollen nun klären, wie der Regen die Ausbrüche auslöst. Möglich ist einerseits, dass das Wasser Material aus der Kuppe auswäscht und so deren Haltbarkeit schwächt. Vorstellbar ist aber auch, dass der Regen durch Risse in die Kuppe fließt und dort verdampft. Der so entstehende Überdruck könnte dann die Eruption auslösen.

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