Meeressäuger in der Themse Wal aus Londoner Schleuse befreit

Die Richmond-Staustufe liegt ein gutes Stück vom Meer entfernt – trotzdem hat sich ein Minkwal in London dorthin verirrt. Offenbar verfing sich das Tier dann in einem Rollenmechanismus.
Hilfsaktion für Wal an Staustufe in London

Hilfsaktion für Wal an Staustufe in London

Foto: DAVID KORSAKS @dkfitldn / via REUTERS

Immer wieder werden Wale in der Themse gesichtet – und sorgen vor allem bei Besuchen in der Metropole London für Aufsehen. Im aktuellen Fall allerdings war eins der Meerstiere in eine unglückliche – und potenziell lebensbedrohliche – Situation geraten. Der kleine Minkwal steckte in einer Schleusenanlage fest.

Seit Sonntagabend gegen 19 Uhr (Ortszeit) befand sich das rund vier Meter lange Tier in der Schleuse. Rettungsmannschaften gingen davon aus, dass es an einem Rollenmechanismus für Schiffe festhing. Stundenlang versuchten sie am Abend zunächst erfolglos, den Wal zu befreien.

Sowohl Rettungstaucher als auch Feuerwehrleute und Biologen waren am Einsatzort. Dieser befindet sich an der Richmond-Schleuse in Westlondon und mehr als 60 Kilometer vom Meer entfernt. Hunderte Schaulustige verfolgten am Abend die Arbeit der Retter. Neben der Befreiung des Tieres sorgten die Helfer auch dafür, dass die Haut des Wals nicht austrocknete.

Minkwale, auch Zwergwale genannt, gehören zu den kleinsten Vertretern der Bartenwale und erreichen eine Körperlänge von bis zu neun Metern. Sie sind in den Meeren der nördlichen Hemisphäre weitverbreitet und gelten nicht als gefährdet.

Ungewöhnlicher Besucher auch im Mittelmeer

Erst nach Mitternacht gelang es den Helfern, das Tier aus seiner misslichen Lage zu befreien. Eine offizielle Angabe zum Zustand des Wals gibt es noch nicht, eine tierärztliche Untersuchung soll Klarheit bringen. Schaulustige, die unter anderem von der BBC zitiert wurden , berichten aber von sichtbaren Verletzungen.

Es ist nicht der einzige Wal, der in diesen Tagen für Schlagzeilen sorgt: Vor der Südküste Frankreichs wurde zuletzt erstmals ein junger Grauwal gesichtet, der sich offenbar aus dem Pazifik ins Mittelmeer verirrt hat.

Das etwa 15 Monate alte Tier sei in den vergangenen Tagen mehrfach beobachtet worden, hatte das National Marine Mammal Stranding Network am vergangenen Sonntag berichtet.

jok

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