Ökologe Stephen Pyne im Interview "Was Australien braucht, sind mehr Brände"

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Pyne, 70, ist emeritierter Professor an der Arizona State University und Autor mehrerer Standardwerke über Wald- und Buschbrände sowie die Geschichte des Feuers.
SPIEGEL: Herr Professor Pyne, Australien steht in Flammen. Was bedeuten die Bilder in den Nachrichten für Sie als Feuerhistoriker: eine Katastrophe historischen Ausmaßes oder nur Großbrände, wie sie Australien immer schon gekannt hat?
Pyne: Australien ist ein Feuerkontinent. Fast jeder Teil des Landes brennt, seit zigtausend Jahren schon. Und doch ist das, was wir jetzt erleben, außergewöhnlich. Die Brände sind in den vergangenen 20 Jahren häufiger und heftiger geworden, und sie dauern länger.
SPIEGEL: Lässt sich die neue Qualität an einzelnen dramatischen Ereignissen festmachen?
Pyne: Zwei Feuerepisoden verkörpern dies: Zum einen ist da der "Black Saturday" des Jahres 2009. Damals wütete das Feuer im Norden von Melbourne mit ungeheurer Vehemenz. 173 Menschen starben. Es war nicht nur eine Tragödie, sondern ein Trauma für Australien. Viele Leute empfanden es wie einen Terrorangriff, mit dem sich das eigene Land gegen sie gerichtet hatte. Und dann sind da die gegenwärtigen Brände. Das Besondere daran ist, dass sie zugleich allgegenwärtig und hartnäckig sind. Es brennt und brennt und brennt. Normalerweise dauern große Brände Tage, diesmal sind es Monate. Es fing schon vor der normalen Feuersaison an, und es wird wohl nicht aufhören, bis es genug regnet.
SPIEGEL: Wie ist die außergewöhnliche Heftigkeit solcher Brände zu erklären?
Pyne: Seit mehr als einem Jahr erlebt Australien eine schwere Dürre – so etwas schürt beide Typen von Bränden: die bösartig-explosiven und die dauerhaft-unausrottbaren.
SPIEGEL: Wer ist schuld daran? Brandstifter? Klimawandel? Missmanagement?
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