Toter Hammerhai in einem Geisternetz vor den Galapagos-Inseln
Foto: Norbert Probst / imagebroker / imago imagesDie Zahl der Haie und Rochen in den Weltmeeren ist Wissenschaftlern zufolge in den vergangenen 50 Jahren um mehr als 70 Prozent gesunken. Mehr als drei Viertel aller im Meer lebenden Arten von Haien und Rochen seien in ihrem Bestand gefährdet, berichten Forscher um Nathan Pacoureau von der Simon Fraser University im kanadischen Fachblatt »Nature«.
Drei Hai-Arten seien sogar akut vom Aussterben bedroht:
Der Weißspitzen-Hochseehai
Der Bogenstirn-Hammerhai
Der Große Hammerhai
Grund dafür sei vor allem die Überfischung. Eigentlich gelten für viele Hai- und Rochenarten Fangverbote. Doch gerade Haie werden wegen ihrer Flossen weiterhin gejagt. Laut der Umweltschutzorganisation WWF werden auch in Europa gefangene Haie und Rochen illegal zum Verkauf angeboten. Zudem warnt die Organisation vor Etikettenschwindel.: So werde im Mittelmeerraum Haifischfleisch aus illegalem Fang teilweise als Schwertfisch angeboten.
Viele Tiere verenden zudem als Beifang oder in verloren gegangenen Geisternetzen. Die Anzahl der von Fischern gefangenen Haie und Rochen ist laut der aktuellen Studie im Vergleich zur Gesamtpopulation dieser Tiere seit 1970 um das 18-Fache gestiegen.
Es handele sich um die erste globale Analyse dieser Art, heißt es von den Autoren. Wissenschaftler Pacoureau und seine Kollegen arbeiteten unter anderem mit zahlreichen regionalen Daten und schätzten darauf basierend die Entwicklung der Populationen von 18 Hai- und Rochenarten zwischen 1970 und 2018.
Regierungen weltweit müssten dringend handeln, um das Aussterben zu verhindern, fordern die Wissenschaftler. Fangobergrenzen für Fische könnten dafür sorgen, dass sich die Bestände erholen. Derzeit gelten ein Drittel der Hai- und Rochenarten als vom Aussterben bedroht. Auch die Bestände in Ost- und Nordsee sind gefährdet. Dort leben Dornhai, Hundshai, Nagelrochen, Sternrochen, Stechrochen und Glattrochen.
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Ein toter Hammerhai treibt vor den Galapagos-Inseln in einem Geisternetz: Die Zahl der Haie und Rochen in den Weltmeeren ist Wissenschaftlern zufolge in den vergangenen 50 Jahren um mehr als 70 Prozent gesunken.
Der Bogenstirn-Hammerhai gilt als akut vom Aussterben bedroht.
Manta-Rochen im Karibischen Meer. Auch sie gelten als stark bedroht.
Ebenso wie der Große Hammerhai, der in tropischen und subtropischen Küstengebieten lebt.
Auch die Bestände der Haie und Rochen in Ost- und Nordsee sind gefährdet. Hier zu sehen ist ein Nagelrochen vor Norwegen.
Ein Weißspitzen-Hochseehai vor Ägypten begleitet von Pilotfischen. Sie halten den Hai sauber, müssen aber aufpassen nicht selbst gefressen zu werden. Laut Schätzung ist der Bestand der Weißspitzen-Hochseehai um 98 Prozent zurückgegangen.
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