Deutscher Wetterdienst 39,5 Grad - neuer Hitzerekord für 2018

Schloss Bernburg an der Saale in Sachsen-Anhalt
Foto: imagoIn Bernburg in Sachsen-Anhalt ist am Dienstag die bisher höchste Temperatur dieses Sommers in Deutschland gemessen worden - und es kann noch heißer werden.
39,5 Grad wurden in Bernburg gemessen. Das sagte ein Sprecher des Deutschen Wetterdienstes in Offenbach. Am frühen Nachmittag waren es zunächst noch 39,2 Grad gewesen. Die absolute Rekordmarke aus dem Jahr 2015 mit mehr als 40 Grad wurde aber nicht erreicht.
Allerdings sei nicht auszuschließen, dass bei der noch steigenden Hitze hier oder an einer anderen Messstelle in Deutschland der Langzeit-Hitzerekord gebrochen wird. Im fränkischen Kitzingen waren 2015 am 5. Juli und am 7. August 40,3 Grad gemessen worden. Die Stadt am Main mit etwa 21.000 Einwohnern hält den Rekord als heißeste Stadt Deutschlands.
Backofentemperaturen gab es am Dienstag auch im fränkischen Kitzingen (39,0 Grad), in Demker bei Stendal (38,7 Grad), im thüringischen Artern (38,2 Grad), im baden-württembergischen Bad Mergentheim (38,3 Grad) und in Regensburg (38,2 Grad). Sogar auf der Ostseeinsel Poel waren es 37,1 Grad. Auch in den nächsten Tagen soll es warm bleiben.
Mehr als 300 Sonnenstunden im Juli
Der Juli 2018 wird voraussichtlich insgesamt der fünftwärmste Juli seit Beginn der Messungen - nach 2006, 1994, 1983 und 2010. Außerdem wird er vermutlich nach 2006 der zweitsonnigste seit 1951. Die Sonne schien im Schnitt schon mehr als 300 Stunden, der Durchschnitt liegt bei 212 Stunden.
Auch im August ist vorerst kein Ende der sommerlicher Hitze in Sicht. Das aktuelle Supersommer-Tief "Juli" bringt weiter von Süd- und Südwesteuropa heiße subtropische Luft nach Mitteleuropa.
Allerdings startet der neue Monat am Mittwoch in einigen Regionen eher turbulent, kündigte der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Dienstag an. Von Südwesten bis nach Nordosten werde ein Gewitterstreifen über Deutschland erwartet. Dabei können örtlich Starkregen, Hagel und Sturmböen auftreten.
Tote Fische in Gewässern
Landesweit verursacht die Hitze auch auf Feldern, in Wäldern und in Gewässern verstärkt Probleme. So pumpt die freiwillige Feuerwehr in Bochum seit mehreren Tagen Frischwasser in Teiche, damit die Fische nicht durch zu hohe Temperaturen und Sauerstoffmangel eingehen. Ein Fischsterben lasse sich auch durch die Einsätze nicht immer vermeiden, hieß es bei der Bochumer Feuerwehr.
In Hamburg ist am Dienstag erneut eine Tonne toter Fisch abgeschöpft worden. Schon am Wochenende holte die Hamburger Umweltbehörde zwischen vier und fünf Tonnen toten Fisch aus den Gewässern der Hansestadt.