
Grafik-Wettbewerb: Wenn Fakten faszinieren
Wissenschaftliche Illustrationen So schön können Viren sein
Forscher vergraben sich gerne im Detail: Welches Molekül auf der Zelloberfläche reagiert mit dem Eiweiß auf der Hülle des HI-Virus, und wie, warum und unter welchen Umständen tut es das? Fragen wie jene sind es, die für die Wissenschaftler eine Herausforderung sind. Gleichzeitig sind die Antworten auf viele Fragen meistens nur ein winziges Puzzlestückchen des großen Ganzen.
Um ihre Ergebnisse zu illustrieren, verwenden Forscher gerne Zeichnungen, Tabellen, Powerpointfolien, Kurven oder ähnlichen Schnickschnack, oft beschriftet mit rätselhaften Akronymen oder etwa voller komplizierter Größeneinheiten. Für die Wissenschaftler selbst sind derartige Illustrationen hilfreich - meist aber nur, solange sie selbst etwas von der Materie verstehen.
Geht es aber etwa um komplexe Abläufe im Inneren eines Organismus oder in den Weiten des Weltalls, geraten die Wissenschaftler oft an ihre kreativen und illustrativen Grenzen. Und so kommt es, dass nach und nach ein neuer Zweig entstanden ist, der sich mit der Frage beschäftigt: Wie kann man das visualisieren?
Was Grafiker, Zeichner und Illustratoren dank moderner Computer heutzutage dabei zu Papier bringen, ist beeindruckend. Gleichwohl ist es schwierig, nahe an der wissenschaftlichen Wahrheit zu bleiben. Einfach nur schön bunt und anschaulich genügt nicht. Die Grenze zwischen Fakten und Phantasie kann leicht verschwimmen.
Eine Jury des Fachmagazin "Science" und der amerikanischen National Science Foundation (NSF) hat jetzt die besten Fotos, Grafiken und anderen Visualisierungen aus der Welt der Wissenschaft des vergangenen Jahres prämiert und in einem Feature des Wissenschaftsjournals vorgestellt. .