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Klimawandel in Asien: Die fünf am schlimmsten betroffenen Städte

Foto: ANDREW BIRAJ/ REUTERS

WWF-Studie Klimawandel bedroht Millionenstädte in Asien

Steigende Meeresspiegel, dramatische Regenfälle, Überflutungen, Hitzewellen: Ein Report der Umweltschutzorganisation WWF sieht für viele Metropolen in Asien dramatische Entwicklungen voraus.

Hongkong - Der Klimawandel bedroht in Asien zahlreiche Millionenstädte. Besonders gefährdet sind nach einer neuen Studie der Umweltstiftung WWF Dhaka in Bangladesch, Manila auf den Philippinen und Jakarta in Indonesien. Die Studie "Mega-Stress for Mega Cities"  ("Mega- Stress für Mega-Städte") warnt vor einer "brutalen Klima-Zukunft" der Region.

"Diese Städte brauchen dringend Hilfe, um sich auf den Klimawandel einzustellen und Millionen Einwohner ebenso zu schützen wie Anlagen, die einen Großteil zur Wirtschaftsleistung beitragen", sagte der Chef der WWF-Klima-Initiative, Kim Carstensen. Ein verheerender Tropensturm hatte die Metropole Manila im Oktober zu weiten Teilen unter Wasser gesetzt. Es waren die schlimmsten Überschwemmungen in der Region seit 40 Jahren.

Der WWF untersuchte unter anderem, welche Folgen steigende Meeresspiegel und heftigere Stürme haben können, wie wichtig die Städte für die Wirtschaft des Landes sind und wie gut sie sich auf Katastrophen einstellen können. Für jede Stadt wurde aus den Faktoren ein Index zwischen 1 und 10 erstellt. Es ergibt sich ein dramatisches Bild:

So verwundbar sind Asiens Städte

Stadt Einwohnerzahl Klimarisiko-Index (Maximalwert 10)
Dhaka (Bangladesch) 13 Millionen 9
Manila (Philippinen) 11,5 Millionen 8
Jakarta (Indonesien) 24 Millionen 8
Kalkutta (Indien) 15 Millionen 7
Phnom Penh (Kambodscha) 2 Millionen 7
Ho-Chi-Minh-Stadt (Vietnam) 9 Millionen 6
Shanghai (China) 20 Millionen 6
Bangkok (Thailand) 6 Millionen 5
Kuala Lumpur (Malaysia) 1,8 Millionen 4
Hongkong (China) 7 Millionen 4
Singapur 4,7 Millionen 4
Quelle: WWF

Asien sei als bevölkerungsreichster Kontinent am stärksten vom Klimawandel betroffen, heißt es in dem neuen Bericht - und verfüge über eine niedrige Fähigkeit, sich an die dramatischen Entwicklungen anzupassen. Allerdings ist mit China auch der größte CO2-Produzent der Welt ein asiatisches Land. Auch Indiens Treibhausgasausstoß wächst enorm. Beide Staaten haben es bisher abgelehnt, sich zu verbindlichen Emissionsreduktionen zu verpflichten. Sie verweisen darauf, dass das Wirtschaftswachstum zur Armutsbekämpfung möglichst wenig gefährdet werden soll - und darauf, dass sie pro Kopf immer noch weit weniger CO2 ausstoßen als die Industriestaaten.

Der APEC-Gipfel der Pazifikanrainerstaaten am Wochenende in Singapur sei die letzte Chance vor der Weltklimakonferenz in Kopenhagen, um deutliche Zeichen zur Treibhausgasreduzierung zu setzen, sagt WWF-Mann Carstensen. An dem Treffen nehmen große Treibhausgas- Verursacher wie die USA, China und Indonesien teil.

chs/dpa/AFP
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