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Physik des Karate

aus DER SPIEGEL 23/1979

Ziegelsteine, Beton- oder Holzplatten mit der bloßen Hand zu durchtrennen, damit prahlten früher die Muskelprotze auf den Jahrmärkten, und mittlerweile gehört es zum Standardrepertoire vieler Karatekämpfer. Im neuesten Heft der Zeitschrift »Spektrum der Wissenschaft« enthüllen drei Wissenschaftler das Geheimnis des Karateschlages »mit Hilfe der guten, alten Physik«. Die Forscher, in ihrer Freizeit selber aktive Karate-Sportler, kamen zu dem Ergebnis, daß auch ein Anfänger, vorausgesetzt, er hält die Hand richtig, ein Holzbrett zertrümmern kann, ohne sich dabei zu verletzen. Um beispielsweise eine 28 Zentimeter lange, 15 Zentimeter breite und 1,9 Zentimeter dicke Platte zu zerbrechen, ist eine Bewegungsenergie von 12,3 Joule nötig -- was bedeutet, daß die Faust mit einer Geschwindigkeit von 6,1 Metern pro Sekunde (22 km/h) auf die Holzplatte treffen muß. Ein Karateka bringt es beim Hammerfaustschlag oder auch beim Handkantenschlag zu Spitzengeschwindigkeiten von zehn bis vierzehn Metern pro Sekunde, genug, um auch drei oder vier Zentimeter dicke aufeinanderliegende Betonplatten zu zertrümmern.

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