Pilz erleichtert Transplantation
Ein Pilzprodukt namens Cyclosporin A, das in einem Labor des Basler Pharmakonzerns Sandoz entwickelt worden ist, soll Organverpflanzungen künftig besser kalkulierbar machen als bisher. Das Pilz-Eiweiß, so haben Tierversuche demonstriert ("Münchener Medizinische Wochenschrift": »Glänzende Ergebnisse"), bremst das körpereigene Immunsystem potentieller Empfänger -- Abwehrstoffe in den weißen Blutzellen werden gehindert, das frisch übertragene Organ zu attackieren. Das Risiko einer Abstoßung könnte so drastisch reduziert werden. Umgekehrt, so geht aus den Tiertests mit Cyclosporin A hervor, bleibt das Immunsystem offenbar weiter in der Lage, eingeschleuste Krankheitskeime zu bekämpfen -- auch das Infektionsrisiko ließe sich so mindern. Die verblüffende Wirkkraft führt der Sandoz-Forscher Dr. Jean-Francois Borel auf die »unübliche Formel« des Pilz-Präparats zurück -- es werde »enzymatisch nicht oder nur wenig angegriffen«. Mit der klinischen Prüfung des Mittels, das auch gegen Rheuma einzusetzen wäre, soll »demnächst« (Borel) begonnen werden.