Pingpong im All
Eine Kugel aus Gold und Platin soll künftig Schiffe auf allen Weltmeeren auf Kurs halten helfen. Das pingpongballgroße Klümpchen Edelmetall lenkt Navigations-Satelliten vom Modell Triad, deren Prototyp letzten Monat gestartet wurde. Bisher war den Schiffen die Peilung mit Hilfe himmlischer Funkfeuer erschwert, weil die Satelliten -- etwa durch den Sonnenwind und Luftwiderstand in der obersten Region der Atmosphäre -- geringfügig aus der vorberechneten Bahn kamen. Das Steuersystem der Triad-Satelliten aber, speziell für Manöver in der Schwerelosigkeit entwickelt, registriert jede Abweichung: Es ist eine Vakuumkammer, in der die teure Kugel schwebt; wird der Satellit auch nur minimal gebremst, beschleunigt oder seitwärts abgelenkt, stößt die Kugel an Sensoren in der Kammerwand und löst so einen korrigierenden Düsenschub aus. Triad, so erwarten die amerikanischen Forscher von der Stanford University und der Johns Hopkins University, die das technische Gleichgewichtsorgan erklügelten, wird jeden Erdumlauf bis auf eine millionstel Sekunde genau einhalten.