Was im alten Rom beim Imbiss an der Ecke gab, das hoffen Archäologen bald genauer sagen zu können. In Pompeji – der Stadt, die 79 nach Christus unter Asche und Lava des Vesuv begraben wurde – haben sie die Überreste eines Thermopoliums, ein Geschäft für warme Speisen und Getränke.
Massimo Osanna, Archäologe
»Dies ist ein außergewöhnlicher Fund. Wir befinden uns im Thermopolium in der Gegend Regio V, in der vor zwei Jahren die Ausgrabungen begonnen haben. Damals entdeckten wir die eine Seite des Tresens, ein wunderschönes Stück.«
Der Imbiss lag an einem der schönsten Plätze Pompejis. Die Fresken zeigen offenbar unter anderem, was es dort zu essen gab.
Massimo Osanna, Archäologe
»Auf dieser Seite sehen wir Geflügel kurz vor der Schlachtung und Zubereitung, dann diesen wunderschönen Hund an der Leine – so etwas wie ein "Warnung vor dem Hund"-Zeichen.«
Es ist das erste vollständige Thermopolium, das in Pompeji entdeckt wurde. Die Forscherinnen und Forscher fanden unter anderem eine bronzene Trinkschale und Weinflasche – und auch die Behälter der Snacks sind erhalten.
Massimo Osanna, Archäologe
»Wir können nun die Überreste der Materialien in den Behältern analysieren und herau sfinden, was Passanten in Pompeji hier zu essen und zu trinken kaufen konnten. Wir werden ein wirklich außergewöhnliches Zeugnis der mediaterranen Esskultur kennenlernen.«
Auch ein unvollständiges Skelett fanden die Forscher in dem Imbiss, ein Opfer des Vulkanausbruchs in Pompeji vor knapp zweitausend Jahren. In der rund 23 Kilometer von Neapel entfernten Stadt lebten bis zum Ausbruch des Vesuv rund 13.000 Menschen. Rund ein Drittel des Unesco-Weltkulturerbes ist noch nicht freigelegt.