Zur Ausgabe
Artikel 55 / 63

Sechsfacher Blick ins Weltall

aus DER SPIEGEL 23/1979

Auf dem Mount Hopkins bei Tucson (Arizona) haben US-Astronomen das drittstärkste optische Teleskop der Welt in Betrieb genommen -- zugleich Prototyp einer neuen Generation von Himmelsspähern: Sechs nach Art eines Trommelrevolvers angeordnete Spiegel von jeweils 1,8 Meter Durchmesser haben zusammen die gleiche Sehstärke wie ein riesiges Teleskop von 4,5 Meter Durchmesser. Damit wird das Tucson-Fernrohr, das Beobachtungen im Bereich sowohl des

sichtbaren wie des Infrarotlichts möglich macht, fast so leistungsstark wie der Fünf-Meter-Spiegel vom Mount Palomar. Nach dem Colt-Prinzip, bei dem die einzelnen Spiegel mit Hilfe eines Laser-Systems stets zielgleich gerichtet werden, hoffen die Astronomen auch noch optische Teleskope bauen zu können, die einem Einzelgerät mit einem Zehn-Meter-Spiegel entsprechen würden. Damit könnten vor allem Blasen- und Rißbildungen umgangen werden, die bei den tonnenschweren Glasoptiken so großen Durchmessers auftreten. Schon das bislang größte optische Teleskop der Welt, der Sechs-Meter-Spiegel der Sowjets, hat aus diesem Grunde nach Angaben von US-Experten nicht die erwarteten Leistungen erbracht.

Zur Ausgabe
Artikel 55 / 63
Die Wiedergabe wurde unterbrochen.
Merkliste
Speichern Sie Ihre Lieblingsartikel in der persönlichen Merkliste, um sie später zu lesen und einfach wiederzufinden.
Jetzt anmelden
Sie haben noch kein SPIEGEL-Konto? Jetzt registrieren