Bilder aus der Region Kurgan in Sibirien: Mit Löschflugzeugen und vom Boden aus versucht die russische Feuerwehr einen Waldbrand zu bekämpfen - starker Wind und Trockenheit erschweren die Löscharbeiten. Immerhin habe man 1500 Wohngebäude retten können. Es ist bei weitem nicht das einzige Feuer in Russland.
Alexander Chupryan, russischer Minister Katastrophenschutz: »Seit Beginn des Jahres sind in Russland insgesamt 4000 Feuer auf 270.000 Hektar Fläche ausgebrochen.«
Seit Mitternacht gebe es 101 Brände auf 12.000 Hektar, so der Minister weiter. Unter den Zuhörern: Wladimir Putin. Der russische Präsident persönlich ließ sich am Dienstag in einer Videokonferenz über die Brände informieren.
Wladimir Putin, Präsident Russland: »Die Situation vom letzten Jahr darf sich nicht wiederholen. Dies waren die längsten und stärksten Waldbrände der letzten Jahre.«
Laut Greenpeace wurde 2021 in Russland die Rekordfläche von 18 Millionen Hektar Wald durch Brände zerstört.
Anfang Mai hat es mindestens acht Tote durch die Brände in Sibirien gegeben.
Dmitry Selin, Vizechef russischer Waldschutz: »Die meisten Feuer haben Industrieflächen und menschliche Siedlungen getroffen. Der Hauptgrund dafür ist die Vernetzung der Stromleitungen. Alle regionalen Kräfte sind in höchster Alarmbereitschaft.«
Ursache der Waldbrände sind Trockenheit und Hitze – auch als Folgen des menschgemachten Klimawandels.
Die Brände belasten Klima und Umwelt direkt und indirekt: Vergangenes Jahr haben Waldbrände weltweit doppelt so viel Kohlendioxid in die Atmosphäre gelassen, wie allein Deutschland insgesamt pro Jahr produziert: geschätzte 1760 Megatonnen. Forscher rechnen in Zukunft mit noch mehr Bränden und somit auch mehr CO₂-Freisetzung.
Hinzu kommen so genannte Kaskadeneffekte, wie in den Jahren zuvor in Australien beobachtet: Extreme Dürren hatten zu langanhaltenden Feuern geführt – der ersehnte Regen löschte sie zwar, doch führte er auch zu massiven Überschwemmungen und einer drastischen Verschlechterung der Wasserqualität.