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Städteplanung im Labor

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aus DER SPIEGEL 52/1983

Ein optisches Hilfsmittel für Architekten und Städteplaner haben amerikanische Wissenschaftler mit Erfolg eingesetzt: Eine computergesteuerte, über Laufschienen an der Decke aufgehängte Kamera fährt durch die Miniaturstraßen eines Städtebau-Modells. Auf diese Weise kann die spätere Wirkung etwa eines neuen Wolkenkratzers oder einer Straßenbrücke simuliert werden. Kernstück der Anlage ist ein System von Prismen und Linsen, das während des Zweiten Weltkriegs für Panzerfahrer entwickelt und später für Trickaufnahmen bei Hollywood-Filmen verwendet wurde: Mit der »Schnorchel-Kamera« gefilmt, wirken Miniaturbauten wie reale Straßenschluchten. Eine Reihe von Städtebau-Vorhaben, darunter die neue Downtown-Planung in San Francisco, wurde in dem »Umweltsimulationslabor« in Berkeley (Kalifornien) durchgespielt. Auch der Einfall des Sonnenlichts zu verschiedenen Tages- und Jahreszeiten läßt sich mit der Anlage simulieren. Wie wenig manche Architekten sich die Wirkung ihrer Großbauten auf Bewohner vorstellen können, zeigte sich bei den Laborversuchen: Etliche Architekten erkannten in der Schnorchel-Darstellung, die den Blickwinkel eines Fußgängers simuliert, ihre eigenen Modelle nicht wieder.

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