
Radioaktivität: 4000 Millisievert pro Stunde
AKW Fukushima Roboter messen Rekordwert bei Radioaktivität
Tokio - Wie groß die Probleme im zerstörten Atomkraftwerk Fukushima nach wie vor sind, zeigen neue Messungen der Radioaktivität. Sie lag am heutigen Samstag im Reaktorgehäuse von Block 1 bei bis zu 4000 Millisievert pro Stunde. Das sei die höchste bisher in der Luft gemessene Radioaktivität in dem zerstörten AKW, erklärte das Unternehmen Tepco. Die hohe Strahlung hatte ein Roboter in der südöstlichen Ecke des Gebäude gemessen, zitierte die Agentur Kyodo den AKW-Betreiber.
Aus einer Öffnung im Boden für ein Rohr, das durchs Gebäude führt, sei Dampf ausgetreten. Das Rohr selbst sei aber unbeschädigt. Der Dampf scheint aus dem Druckkessel zu kommen, wo sich Kühlwasser angesammelt haben soll. Genaueres wollte Tepco prüfen.
Die Messdaten bedeuten, dass die Arbeiter innerhalb von nur vier Minuten der höchsten zulässigen Strahlendosis von 250 Millisievert pro Jahr ausgesetzt wären. Tepco beabsichtigt jedoch nach eigenen Angaben nicht, in dem Gebiet seine Leute arbeiten zu lassen. Man werde die weitere Entwicklung genau beobachten. Die japanische Regierung hatte den Grenzwert für die maximal erlaubte Strahlenbelastung für Arbeiter in Kernkraftwerken im Zuge der Katastrophe erhöht. Statt 100 gelten seitdem 250 Millisievert pro Jahr.
In dem havarierten Atomkraftwerk sollten am heutigen Samstag die ersten Spezialtanks für die Lagerung von radioaktiv verstrahltem Wasser ankommen. Bis August will Kraftwerksbetreiber Tepco 370 Tanks anliefern lassen. Insgesamt könnten dann 40.000 Tonnen verseuchtes Wasser gelagert werden.
Die vorläufigen Tanks mit radioaktivem Wasser aus den beschädigten Reaktoren drohen überzulaufen. Spätestens am 20. Juni sei die Kapazität erschöpft, bei starken Regenfällen sogar schon früher, teilte Tepco mit. Mehr als 100.000 Tonnen hochgradig radioaktiv verseuchten Wassers würden in der Atomruine schwappen.