Maroder Salzstock Bergung des Asse-Atommülls könnte erst 2036 beginnen

Auffangbehälter für radioaktive Flüssigkeit in der Asse: Verzögerung bei Müll-Bergung
Foto: dapdWolfenbüttel - Das marode Atommüllager Asse sorgt weiter für Ärger. Erst vor kurzem stellte sich heraus, dass die Bergung der strahlenden Abfälle aus dem früheren Salzbergwerk insgesamt mehr als zehn Jahre in Anspruch nehmen wird. Jetzt deutet sich an, dass sich auch der Beginn der Rückholung weiter verzögert. Nach einem internen Terminplan-Entwurf, den das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) inzwischen an das Bundesumweltministerium weitergeleitet hat, könnte bei der derzeitigen Rechtslage vermutlich erst 2036 damit begonnen werden, die Fässer vollständig aus der einsturzgefährdeten Schachtanlage zu bergen.
Das BfS bestätigte am Dienstag entsprechende Medienberichte, unter anderem des NDR, wies aber zugleich darauf hin, dass der Zeitplan ein "Worst-Case-Szenario" widerspiegle. Strittig ist zum Beispiel, ob die nötigen Sicherheits- und Sanierungsschritte am früheren Salzstock wie bisher vorgesehen nacheinander erfolgen müssen. Ein paralleles Vorgehen könnte die Arbeiten eventuell beschleunigen. Der Bund hatte zuvor angenommen, dass die Arbeiten spätestens 2028 beendet werden - nun könnte eventuell erst 2029 entschieden werden, ob es überhaupt dazu kommt.
Der damalige Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) hatte die Asse im März besucht und sich für eine schnellstmögliche Rückholung des schwach- und mittelradioaktiven Mülls ausgesprochen. Bislang ist unklar, wie lange das ehemalige Bergwerk stabilisiert werden kann. Pro Tag dringen bis zu 12.000 Liter Wasser in die Anlage ein, in die bis zum Jahr 1978 etwa 126.000 Atommüllfässer gekippt wurden. Ihre Bergung könnte Milliarden von Euro verschlingen.