Vierbeinige Maschine Roboter rennt schneller als Usain Bolt
Es ist nicht das erste Mal, dass "Cheetah" für Schlagzeilen sorgt. Der vierbeinige Roboter gehört zum Besten, was die Branche derzeit zu bieten hat. Schon im März hatte die Herstellerfirma Boston Dynamics einen Weltrekord bekanntgegeben: Mit knapp 30 km/h habe "Cheetah" ("Gepard") eine Bestmarke für Roboter mit Beinen aufgestellt.
Schon damit war er schneller als die meisten Menschen: 30 km/h erreichen nur trainierte Läufer. Jetzt aber haben die Ingenieure des US-Unternehmens das Tempo von "Cheetah" erneut gesteigert: Die Maschine habe ein Spitzentempo von 45,5 km/h erreicht, teilte das Unternehmen mit. Damit sei sie schneller als der jamaikanische Sprinter Usain Bolt. Denn der habe bei seinem Weltrekordlauf von 2009, bei dem er die 100 Meter in 9,58 Sekunden absolvierte, auf den schnellsten 20 Metern nur 44,7 km/h geschafft. Die Steigerung sei erreicht worden, indem man die Algorithmen zur Kontrolle der Bein- und Rückenbewegungen des Roboters verfeinert und die Stromzufuhr erhöht habe.
"Cheetah", dessen Entwicklung vom US-Verteidigungsministerium finanziert wird, ahmt den Bewegungsablauf eines Gepards nach. Von dessen Geschwindigkeit ist die Maschine allerdings noch weit entfernt: Die Raubkatze bringt es auf weit mehr als 100 km/h. Und auch Usain Bolt wäre im Ernstfall wohl schneller als "Cheetah". Denn ganz fair sei der Vergleich bisher noch nicht, wie Boston Dynamics einräumt. Zum einen lief der Roboter auf einem Laufband im Labor und hatte deshalb nicht mit eigenem Fahrtwind, geschweige denn mit Gegenwind zu kämpfen. Und: Die Stromversorgung kam von außen.
"Wir bauen derzeit eine Outdoor-Version namens 'WildCat'", sagte Chefentwickler Alfred Rizzi. Die Tests sollten im kommenden Jahr beginnen. "Wir wollen einen Roboter erschaffen, der sich draußen frei bewegen und zugleich schnell rennen kann." Wenn dabei allerdings die Batterie mit an Bord ist, dürfte es mit den Geschwindigkeitsrekorden vorerst vorbei sein.