Streit um Rohstoffe China baut vierte künstliche Insel

Fiery Cross Reef: Zu erkennen sind Flugfeld, sowie Start- und Landebahn, ein Hafen und Küstenschutzmauern
Foto: CNES 2014/ Distribution Airbus DC/ Spot Image/ IHSHamburg - China baut eine vierte künstliche Insel im Südchinesischen Meer. Wie der Militär-Nachrichtendienst "Jane's" berichtet, zeigen Satellitenbilder das bislang größte dieser Eilande.
Am Fiery Cross Reef nahe der Spratly-Inseln haben Baggerschiffe demnach in den vergangenen vier Monaten eine drei Kilometer lange und bis zu 300 Meter breite Sandinsel geschaffen. Das Riff habe zuvor großteils unter Wasser gelegen. In den vergangenen Monaten hatte China bereits am Johnson South Reef, am Cuateron Reef und am Gaven Reef künstliche Inseln aufgeschüttet.

Südchinesisches Meer: Peking lässt künstliche Insel aufschütten
Die Ausstattung der neuen Basis scheint weit fortgeschritten: Zu erkennen sind Flugfeld, Start- und Landebahn, ein Hafen und Küstenschutzmauern. Am südwestlichen Ende des Riffs habe bereits länger eine kleine Militärbasis bestanden, berichtet "Jane's".
Das Neuland entsteht in einer heiklen Region. China und Vietnam streiten seit Jahrzehnten um Inseln im Südchinesischen Meer. China beansprucht fast das gesamte Seegebiet, auf dessen Grund große Rohstoffvorkommen vermutet werden. Doch auch Vietnam und die Philippinen erheben Ansprüche.
Bei dem Inselkonflikt geht es auch um nationale Emotionen und um die Sicherheit von Schifffahrtsstraßen. Wer die Paracel- und Spratly-Inseln beherrscht, kontrolliert die wichtige Passage zwischen westlichem Pazifik und Indischem Ozean.
Im Mai war es in Vietnam zu antichinesischen Krawallen gekommen, nachdem Peking eine Tiefseebohrplattform vor die Paracel-Inselgruppe verlegt hatte, die sich vor der Küste Vietnams befindet. Mehrere Menschen wurden verletzt, Chinas Regierung ließ Tausende Landsleute aus Vietnam in Sicherheit bringen.