Gerichtsurteil
Spanien bekommt Rekordgoldschatz zurück
Einer der größten Schätze, die je aus einem Schiffswrack geborgen wurden, geht an Spanien. Das Bergungsunternehmen Odyssey Marine Exploration hat in Florida die wohl letzte juristische Schlacht verloren. Madrid kann sich jetzt auf 17 Tonnen Gold freuen.
Odyssey-Tauchroboter: Goldschatz muss an Spanien überstellt werden
Foto: AFP / Odyssey Marine Exploration
Atlanta/Madrid - Spanien hat einen langen Rechtsstreit um einen Goldschatz für sich entschieden. Ein Berufungsgericht in Atlanta (US-Bundesstaat Georgia) bekräftigte seine Entscheidung, dass mehr als 500.000 Gold- und Silbermünzen, die US-Schatzsucher im Atlantik gefunden hatten, an Spanien zurückgegeben werden müssen. "Damit wurde anerkannt, dass die Münzen das Eigentum aller Spanier sind", sagte Vizeregierungschefin Soraya Sáenz de Santamaría.
Die Spezialfirma Odyssey Marine Exploration mit Sitz in Tampa (US-Bundesstaat Florida) hatte im Mai 2007 den Fund eines Schiffswracks im Atlantik bekanntgegeben, aus dem die Münzen geborgen wurden. Der Wert des Schatzes wurde auf mehr als 350 Millionen Euro geschätzt.
Spanien erhob Anspruch auf den bislang wohl wertvollsten Fund aus den Weltmeeren, weil er nach Ansicht von Experten aus der 1804 vor Portugal gesunkenen spanischen Galeone "Nuestra Señora de las Mercedes" stammt. Spanien warf den Amerikanern Plünderung spanischen Kulturbesitzes vor. Die US-Firma wies dies zurück, weigerte sich aber, Details zu dem Fund preiszugeben. Die Herkunft des Schiffs, dem Odyssey den Namen "Black Swan" (Schwarzer Schwan) gab, könne möglicherweise nie bestimmt werden, meinte Odyssey.
Das Urteil dürfte bedeuten, dass Spanien den Schatz für immer behält. Mit genau diesem Argument hatte Odyssey auch die Aussetzung des Verfahrens beantragt: Madrids Position sei es, nicht der amerikanischen Rechtsprechung zu unterliegen. Deshalb sei davon auszugehen, dass der Schatz, sollte er einmal nach Spanien überstellt werden, "niemals an Odyssey oder die USA zurückgegeben wird".