Probebohrung Großes Ölvorkommen in der Nordsee entdeckt

Eine deutsche Firma hat in der Nordsee offenbar ein großes Erdölvorkommen entdeckt. Die Lagerstätte soll fast 16 Milliarden Liter enthalten - was den globalen Bedarf allerdings nur etwas länger als einen Tag decken würde.
Ölförderung in der Nordsee: Neues Vorkommen entdeckt

Ölförderung in der Nordsee: Neues Vorkommen entdeckt

Foto: HO/ REUTERS

Kassel - Der deutsche Erdölproduzent Wintershall hat in der dänischen Nordsee eine Lagerstätte mit geschätzt hundert Millionen Barrel Rohöl gefunden, das entspricht einer Menge von etwa 16 Milliarden Litern. Der für diese Region bedeutende Fund sei rund 337 Kilometer nördlich von Den Helder (Niederlande) und 278 Kilometer westlich von Esbjerg (Dänemark) bei einer Explorationsbohrung gemacht worden, teilte die BASF-Tochter am Montag in Kassel mit.

Zum Vergleich: In Mittelplate, der einzigen Offshore-Erdölplattform in der deutschen Nordsee, werden jährlich etwa 7,5 Millionen Barrel Rohöl gefördert. Angesichts des globalen Ölbedarfs sind aber selbst hundert Millionen Barrel eine eher geringe Menge: Nach Angaben der Internationalen Energie-Agentur beträgt der weltweite Verbrauch aktuell fast 92 Millionen Barrel - pro Tag.

Zudem müsse laut Wintershall zunächst untersucht werden, wie viel Rohöl aus der neuen Lagerstätte wirtschaftlich gefördert werden kann. Möglich sei eine gemeinsame Entwicklung mit dem nahegelegenen Feld Ravn.

Auf die Ressource stieß der Konzern bei einer Bohrung in einer Tiefe von über 4400 Metern unter dem Meeresspiegel. Bei einem Testlauf seien sowohl Erdöl als auch Gas an die Oberfläche befördert worden, teilte das Unternehmen mit. Wintershall ist an dem betreffenden Fördergebiet namens Hibonite mit 35 Prozent beteiligt, weitere 15 Prozent hält der deutsche Energieversorger EWE AG. Explorations-Vorstand Martin Bachmann bezeichnete den Fund als einen "bedeutenden Schritt in Richtung Produktion in der dänischen Nordsee".

mbe/dpa/AFP
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