Weltraum-Missionen
Indien schießt Kapsel für bemannte Raumfahrt ins All
Indien hat ein ambitioniertes Weltraumprogramm: Jetzt hat das Land eine unbemannte Raumkapsel ins All geschossen. In sieben bis acht Jahren sollen Menschen mit dem Gerät in den Weltraum fliegen.
Auf dem Weg ins All: Rakete GSLV auf dem Weltraumbahnhof der südindischen Insel Sriharikota
Foto: AFP/ ISRO
Neu Delhi - Indien hat eine Kapsel für die bemannte Raumfahrt erfolgreich ins All geschossen. Eine Rakete mit dem Modul - aber noch ohne Besatzung - sei am Donnerstag vom Weltraumbahnhof auf der südindischen Insel Sriharikota gestartet, teilte die Indische Raumforschungsorganisation ISRO mit. Die 3735 Kilogramm schwere Kapsel wurde abgekoppelt und landete mit Hilfe von Fallschirmen in der Bucht von Bengalen.
Indien hat ein ambitioniertes Weltraumprogramm und erst im September erfolgreich eine Marssonde zum Roten Planeten gebracht. Nach Angaben des indischen Senders NDTV war die nun abgeschossene Rakete mit 630 Tonnen die schwerste, die Indien je in den Weltraum brachte. ISRO hoffe, in sieben bis acht Jahren Menschen ins All zu schicken. 2017 ist eine Landung mit einem Roboterfahrzeug auf dem Mond geplant.
Konkurrenz für etablierte Nationen
Indiens Premierminister Narendra Modi gratulierte dem ISRO-Team. Er sprach im Kurznachrichtendienst Twitter von "einem weiteren Triumph durch den Scharfsinn und die harte Arbeit unserer Wissenschaftler".
Die nun verwendete Rakete GSLV (Geosynchronous Satellite Launch Vehicle) wurde mit Flüssiggas betrieben, das auf sehr tiefen Temperaturen gehalten werden muss. Dieser neue Antrieb, der auf dem Subkontinent selbst entwickelt wurde, war erst im Januar erstmals erfolgreich verwendet worden.
Weitere Weltraummissionen sollen folgen. Für das Jahr 2016 ist geplant, ein indisches Roboterfahrzeug auf den Mond zu schicken, dann könnte 2018 ein Landeversuch auf dem Mars folgen.