

Fjodor Konjuchow mag es ein klein wenig aufregender als andere Männer in seinem Alter. Er hat den Mount Everest ebenso bestiegen wie die höchsten Berge aller anderen Kontinente, ist allein über Atlantik und Pazifik gerudert und hat die Arktis umsegelt. Dieser Liste kann er nun einen weiteren Erfolg hinzufügen: Der 65-Jährige hat die Welt im Heißluftballon umrundet - in Rekordzeit.
Mit dem Flug über seinen Startpunkt nahe der westaustralischen Stadt Perth kurz nach 13 Uhr am Samstag umrundete er die Erde ohne Begleitung in elf Tagen, wie der Sender ABC berichtete. Konjuchow sei anschließend sicher in der Kleinstadt Bonnie Rock gelandet.
Seine Flugroute hatte ihn von Australien über Neuseeland, den Pazifischen Ozean, Südamerika, das Kap der Guten Hoffnung und das Südpolarmeer geführt. Die gesamten 34.820 Kilometer verbrachte er in seiner Gondel.
Damit hat der Russe die Strecke zwei Tage schneller zurückgelegt als der bisherige amerikanische Rekordhalter Steve Fossett, der 2002 ebenfalls von Perth aus startete.
Trotz umfangreicher technischer Ausrüstung an Bord hatte Konjuchow während des Fluges enorme Schwierigkeiten zu meistern, wie sein Team auf der Website des Abenteurers dokumentierte. In großen Höhen musste er immer wieder eine Sauerstoffmaske anlegen, teilweise kämpfte er mit Schnee und Eis und Temperaturen von bis zu minus 35 Grad. Die letzten 24 Stunden seines Flugs seien ereignislos verlaufen, aber "die zehn Tage davor waren schrecklich", sagte sein Koordinator Wallington.
Konjuchows Sohn Oscar sagte, er sei sehr stolz auf seinen Vater. Die Chance, eine Soloweltumrundung per Ballon gleich beim ersten Versuch zu schaffen, lägen bei "eins zu einer Milliarde". Ziel des russisch-orthodoxe Priesters, der schon allein den Nord- und den Südpol erreicht und die Welt in einem 27 Meter langen Segelboot umrundet hatte, sei nicht der Weltrekord gewesen, sagte Wallington. "Das Ziel war einfach, um die Welt zu fliegen".
SPIEGEL+-Zugang wird gerade auf einem anderen Gerät genutzt
SPIEGEL+ kann nur auf einem Gerät zur selben Zeit genutzt werden.
Klicken Sie auf den Button, spielen wir den Hinweis auf dem anderen Gerät aus und Sie können SPIEGEL+ weiter nutzen.
Fast geschafft: Hier steuert Fjodor Konjuchow mit seinem Ballon "Morton" den Landeplatz in Westaustralien an.
Mit dem Flug über seinen Startpunkt nahe der westaustralischen Stadt Perth kurz nach 13 Uhr am Samstag umrundete er die Erde ohne Begleitung in elf Tagen.
Damit hat der Russe die Strecke zwei Tage schneller zurückgelegt als der bisherige amerikanische Rekordhalter Steve Fossett, der 2002 ebenfalls von Perth aus startete.
Fjodor Konjuchow vor dem Start seines Ballons (am 12. Juli 2016): Die Bedingungen waren extrem schwierig.
Abenteurer Konjuchow: Der Russe hat im Vietnamkrieg gekämpft, hat den Mount Everest ebenso bestiegen wie die höchsten Berge aller anderen Kontinente, ist allein über Atlantik und Pazifik gerudert, zum Nord- und Südpol gewandert - und noch so einiges mehr, eine Umsegelung der Antarktis zum Beispiel.
Der 52 Meter hohe Ballon im Flug: Insgesamt 33.000 Kilometer legte Konjuchow zurück.
Start am 12. Juli 2016: Eine kurze Umarmung für ein Mitglied seines Teams, dann machte sich Konjuchow zu seiner Rekordjagd um die Welt auf. Von West nach Ost führte die Expedition von Australien aus über Neuseeland, den Pazifik, Chile, Argentinien, Uruguay und Brasilien, den Atlantik, die Küstengewässer Südafrikas und den Indischen Ozean.
Auf dem Weg: Nach seiner Flugreise rund um die Welt will Konjuchow als Nächstes einen Höhenrekord mit dem Ballon aufstellen sowie zum tiefsten Punkt der Erde tauchen.
Abenteurer Konjuchow mit Mitgliedern seiner Familie vor dem Start: Sein Sohn Oskar betreut die Expeditionen bereits seit 20 Jahren als Projektmanager.
Melden Sie sich an und diskutieren Sie mit
Anmelden