Satellitenbild der Woche Ist es ein Flugzeug? Nein, ein Schiff!

Kondensstreifen: Schiffsspuren vor der US-Westküste im Satellitenbild
Foto: NASANicht nur Flugzeuge hinterlassen eine sichtbare Spur am Himmel. Auch der Weg von Schiffen lässt sich bisweilen anhand von Kondensstreifen verfolgen. Im Englischen werden diese als "Ship Tracks" - Schiffsspuren - bezeichnet. Besonders häufig gibt es sie vor der Westküste der USA sowie über dem Atlantik vor Südwesteuropa und Westafrika zu sehen, wie Forscher im Fachmagazin "Atmospheric Chemistry and Physics" berichtet haben.
Eine Satellitenaufnahme des Ostpazifiks zeigt nun einige dieser beeindruckenden Wolkenstrukturen. Das Bild hat das "Moderate Resolution Imaging Spectroradiometer" (Modis) an Bord des Nasa-Satelliten "Aqua" Mitte Januar aufgenommen. "Aqua" kreist seit fast elf Jahren in knapp 700 Kilometern Höhe um die Erde - und liefert Aufnahmen von Eiswirbeln im Meer, Vulkan-Rauchsäulen, schneebedeckten Wüsten und vielem mehr.
Die Schiffsspuren sind in der Regel zwischen vier und 14 Kilometer breit - und können einige hundert Kilometer lang werden. Bis zu zwei Tage Lebensdauer haben diese Kondensstreifen.
Viele kleine Tröpfchen
Aerosole im Abgas der Schiffe fördern die Wolkenbildung, denn an den Teilchen kann Wasser kondensieren. Dies passiert aber nur bei passenden Wetterbedingungen und meist unterhalb einer Höhe von einem Kilometer.
Die Nasa erklärt, warum die Kondensstreifen heller sind als die restlichen über dem Meer hängenden Wolken: Die Tröpfchen in den Schiffsspuren sind demnach sowohl relativ klein als auch sehr zahlreich. Daher verfügen diese Wolkenformationen über besonders viel Wasseroberfläche - und das verstärkt die Lichtreflexion. Weil die Schiffsspuren besonders viel einfallendes Sonnenlicht zurück in Richtung Weltraum spiegeln, haben sie einen kühlenden Effekt.
Schiffsabgase wirken demnach auf zwei Arten aufs Klima: Das in ihnen enthaltene Kohlendioxid trägt zur Erwärmung bei, die bisweilen entstehenden Kondensstreifen kühlen dagegen.