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Tod von Stephanie Kwolek: Die Kevlar-Künstlerin

Foto: The News Journal/JENNIFER CORBET/ AP/dpa

Chemikerin Kwolek gestorben Ihre wichtigste Erfindung ist stärker als Stahl

Die amerikanische Kunststoff-Pionierin Stephanie Kwolek ist im Alter von 90 Jahren gestorben. Die von ihr entwickelte Superfaser "Kevlar" wird in Schutzwesten, Helmen und Flugzeugen eingebaut und rettete unzähligen Menschen das Leben.

Washington - Ihre wichtigste Erfindung ist fast 50 Jahre alt: 1965 entwickelte die Chemikerin Stephanie Kwolek die Kunstfaser Kevlar, die unter anderem Spezialwesten schusssicher macht. Jetzt ist die US-Amerikanerin nach kurzer Krankheit im Bundesstaat Delaware gestorben. Sie wurde 90 Jahre alt.

Die Forscherin arbeitete seit 1946 vier Jahrzehnte lang für den Chemiekonzern DuPont. "Wir sind alle traurig", teilte Konzernchefin Ellen Kullman mit. Kwolek sei eine "kreative und zielstrebige Chemikerin und eine wahre Pionierin für Frauen in der Wissenschaft" gewesen. "Ihre Synthese des ersten flüssigkristallinen Polymers und die Erfindung von Kevlar krönten eine herausragende Karriere", sagte Kullman.

Kevlar ist fünfmal so stark wie Stahl, außerdem sind die goldgelben Aramidfasern sehr leicht sowie säure- und hitzebeständig. Kwolek entwickelte Kevlar, als sie auf der Suche nach leichteren Materialien für Autoreifen war. Die Forscherin selbst hatte ihre Entdeckung laut der "Washington Post" als "glücklichen Zufall" bezeichnet.

Als Teil von Schutzwesten und Helmen rettet die Faser unzähligen Polizisten und Soldaten das Leben. Zudem wird sie in etlichen anderen Produkten eingesetzt - unter anderem in Schutzhandschuhen, Sportausrüstung, Flugzeugteilen und Kabeln. "Ich hoffe, dass ich Leben rette", hatte Kwolek in einem ihrer letzten Zeitungsinterviews 2007 gesagt und: "Es gibt wenige Menschen, die in ihrer Karriere die Möglichkeit haben, etwas Gutes für die Menschheit zu tun."

mxw/Reuters/AFP
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