Saubere Sache Wissenschaftler präsentieren spritzfreies Urinal

Die Forscher aus Waterloo testeten mehrere Pissoirmodelle, nur eines konnte überzeugen
Foto: University of Waterloo / dpaEine spezielle Art von Urinalen kann laut Forschern lästige Spritzer beim Stehpinkeln weitgehend verhindern. Die neue Urinalform stellten Wissenschaftler kürzlich auf einer Tagung für Strömungsdynamik der US-amerikanischen Physikalischen Gesellschaft vor. Demnach müsse das Becken schmal und länglich sein, mit einem links und rechts eng begrenzten Spalt. Zudem sollte das Innere des Beckens gebogen sein.
Vorbild Hund
Wichtig sei, dass der Strahl nicht in einem Winkel von 90 Grad auf die Wand des Urinals treffe. Ideal sei stattdessen ein Winkel von 30 Grad, wie er sich in der Natur bei Hunden beobachten lasse, die an einen Baum pinkelten.
»Die Praxis, Territorium mit Urin zu markieren, ist für die meisten Menschen abstoßend«, heißt es in einer Zusammenfassung der Präsentation. »Ironischerweise markiert rund die Hälfte der Weltbevölkerung (Männer) versehentlich den Badezimmerboden und sich selbst. Der Grund: Urin, der unbeabsichtigt zurückspritzt.« Das Problem gebe es, seitdem vor über einem Jahrhundert das Urinal erfunden worden sei.

So sieht laut den Wissenschaftlern das spritzfreie Pinkelbecken aus
Foto: University of Waterloo / dpaZielen ist wichtig
Schon lange wird versucht, das Stehpinkeln hygienischer zu machen. So sollen beispielsweise aufgedruckte Fliegen oder Miniaturfußballtore Männer dazu animieren, besser ins Urinal zu zielen.
Die Forscher von der Universität Waterloo im kanadischen Ontario und der Weber State University im US-Bundesstaat Utah haben für ihre Tests verschiedene Urinalformen getestet. Ihr Fazit: Solche Urinale könnten Spritzer unabhängig von der Größe des Urinierenden auf einen Bruchteil reduzieren und so die Reinigungskosten bei Toiletten massiv senken, so die Forscher bei der Präsentation.