Kolibris sind Meister der Lüfte: Bis zu 50-mal in der Sekunde können sie mit den Flügeln schlagen. Dadurch sind sie in der Lage, auf der Stelle zu schweben oder Geschwindigkeiten von rund hundert Kilometer pro Stunde zu erreichen. Dagegen wirkt das Vögelchen, das das US-Unternehmen AeroVironment jetzt vorgestellt hat, noch behäbig - es musste nur Geschwindigkeiten von rund 18 Kilometer pro Stunde erreichen.
Und deutlich lauter als das Bio-Original ist der Winzling auch. Der "Nano Kolibri" stellt nach Angabe des Unternehmens trotzdem einen technischen Durchbruch dar: Es handelt sich um einen Prototyp einer neuen Form von Spionagedrohnen. Die Miniflieger könnten in Zukunft als Späher für die USA zum Einsatz kommen.
AeroVironment hat die zierliche Drohne im Auftrag der Darpa, der Technologieabteilung des US-Verteidigungsministeriums, in den vergangenen fünf Jahren entwickelt. Vier Millionen Dollar hat sich das das Projekt bisher nach Angaben der "Los Angeles Times" kosten lassen.
Mit einer Flügelspannweite von 16 Zentimetern ist der Elektrovogel nur etwas größer als ein durchschnittlicher Kolibri. Unter der Vogelhülle verbergen sich auf engstem Raum Motor und Batterie, eine Videokamera sowie ein Kommunikationssystem. Dabei bringt es die kleine Drohne nur auf erstaunliche 19 Gramm Gewicht, damit ist sie leichter als eine herkömmliche AA-Batterie.
Allein durch das Schlagen der zwei Flügel kann die das Gerät abheben, in der Luft schweben oder Manöver fliegen - nach Angaben des Unternehmens ist das zuvor noch nie gelungen. Noch vor knapp zwei Jahren hielt sich das Vögelchen nur 20 Sekunden in der Luft, jetzt konnte es schon Flüge absolvieren, die mehr als acht Minuten dauerten.
Für die Darpa musste die eine Reihe von Fertigkeiten unter Beweis stellen, darunter diese:
Nach Angaben von AeroVironment erreichte der Kolibri alle Zielvorgaben. Wie es jetzt weitergeht, entscheidet das Pentagon. Das kann eigentlich eine winzige, unauffällige Spionagedrohne nur begrüßen - wobei Kritiker schon jetzt einen Missbrauch der Technologie fürchten.
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Drohne in Kolibrihülle: 16 Zentimeter Flügelspannweite, 19 Gramm Gewicht. Das das US-Unternehmen AeroVironment hat im Auftrag des US-Verteidigungsministeriums den Prototyp einer neuartigen Spionagedrohne entwickelt.
Aufmerksamer Beobachter: Unter der Kolibrihülle verbergen sich ein Kommunikationssystem und eine Videokamera.
Flugmanöver: Allein durch das Schlagen der zwei Flügel kann die Drohne abheben, in der Luft schweben oder Manöver fliegen - nach Angaben des Unternehmens ist das zuvor noch nie gelungen. Noch vor knapp zwei Jahren hielt sich das Vögelchen nur 20 Sekunden in der Luft, jetzt konnte es schon Flüge absolvieren, die mehr als acht Minuten dauerten.
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