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GEHEIMCODES Verräterische Drei

aus DER SPIEGEL 33/2005

Wie es den Alliierten im Zweiten Weltkrieg gelungen ist, den Geheimcode der japanischen Kriegsmarine zu knacken, hat jetzt der australische Mathematiker Peter Donovan von der University of New South Wales erläutert, der dazu lange geheim gehaltene Dokumente auswertete. Die entscheidende Schwachstelle des 1939 eingeführten und mehrmals abgeänderten japanischen Funkcodes JN-25 bestand demnach in der Verwendung von Zifferngruppen, die jeweils das Vielfache von drei darstellten. So habe beispielsweise die Gruppe 0009 für eine bestimmte Art von Treibstofföl stehen können. »Nachdem die Alliierten dieses Muster erst einmal erkannt hatten, gelang es ihnen nach intensiven Anstrengungen, große Teile des Systems zu rekonstruieren«, erklärt der Forscher. Bereits im Jahr 1940, also noch vor Beginn des Pazifik-Kriegs, schafften Kryptologen der westlichen Verbündeten den ersten Einbruch in den Marinecode der Japaner. Seit 1942 waren die Alliierten in der Lage, entscheidende Abschnitte des Funkverkehrs der japanischen Kriegsschiffe zu verstehen - zu spät, um die USA vor dem Überfall auf Pearl Harbor zu warnen; aber früh genug, um den Ausgang der wichtigen Seeschlacht bei den Midway-Inseln zu beeinflussen.

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