Abschied vom Space Shuttle Nasa muss 8000 Mitarbeitern kündigen
Miami - Besonders hart wird es das berühmte Kennedy Space Center in Cape Canaveral treffen. Dort, wo derzeit noch rund 8000 Mitarbeiter beschäftigt sind, sollen nach Plänen der Nasa im Jahr 2011 nur noch 2300 Menschen arbeiten. Insgesamt müssen wohl 8000 Beschäftigte den Hut nehmen, wenn die betagten Raumfähren der Nasa 2010 endgültig eingemottet werden.
Der dramatische Stellenabbau betreffe in erster Linie Angestellte privater Firmen, die im Auftrag der Nasa tätig sind, teilte die US-Weltraumbehörde mit. Die Zahl der Zivilangestellten des Nasa-Bereichs "Bemannte Raumfahrt" werde sich hingegen kaum ändern.
Bill Gerstenmaier aus der Nasa-Verwaltung sagte, die Zahlen zum Jobabbau seien vorläufig. Zudem verwies die Nasa auf gewisse Unwägbarkeiten, je nachdem, wer der neue US-Präsident wird und welchen Stellenwert die Erforschung des Weltraums dann hat. Der derzeitige Amtsinhaber George W. Bush hatte im Dezember 2004 die Rückkehr zum Mond bis 2020 angekündigt - ebenso wie bemannte Flüge zum Mars in den Folgejahren.
Nach derzeitiger Planung sollen 2010 die Flüge der Space Shuttles enden. Trotz diverser Umbauten und Verbesserungen ist es Nasa-Technikern bis heute nicht gelungen, das Problem herabfallenden Isolierschaums in den Griff zu bekommen, der beim Start das Hitzeschild der Raumfähren beschädigen kann. Eine solche Beschädigung hatte den Absturz der Raumfähre "Columbia" im Jahr 2003 verursacht, bei dem alle Astronauten an Bord starben.
Die wiederverwendbaren Raumfähren haben sich langfristig als zu teuer erwiesen. Wenn ihr Betrieb 2010 eingestellt wird, kann die Nasa das Geld aus dem Shuttle-Etat auf das neue Mondprogramm umschichten. Zehn Jahre später sollen US-Astronauten mit dem "Apollo"-Nachfolger "Orion" den Erdtrabanten besuchten.
Es gibt allerdings auch Widerstand gegen das Projekt: Zu teuer, zu langweilig, sagen Wissenschaftler. Und vor allem: Der bemannte Flug zum Mars, das eigentliche Ziel, verzögere sich unabsehbar. Pascal Lee vom Nasa Ames Research Center in Kalifornien sagte: "Ich fürchte, dass wir uns bei einer Rückkehr zum Mond zu lange dort aufhalten und zu viel Geld ausgeben werden, so dass wir den Mars aus den Augen verlieren."
hda/AP