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Chinas Raumfahrt-Mission Der "Jadehase" ist auf dem Weg zum Mond

Der "Jadehase" ist auf dem Weg ins Weltall. Das Mondfahrzeug ist Teil von Chinas erster Mondmission, die am Sonntag erfolgreich gestartet ist. In zwei Wochen soll er den Erdtrabanten erstmals erkunden.

Peking - Am Sonntagabend (MEZ) hob eine Rakete vom Typ "Langer Marsch 3B" mit dem Raumschiff "Chang'e 3" erfolgreich vom Raumfahrtbahnhof Xichang in Südwestchina ab. Der Start erfolgte bei idealen Wetterbedingungen mit Temperaturen etwas unter null Grad und wenig Wind. Die Triebwerke und Raketenstufen trennten sich wenige Minuten nach dem Abheben problemlos von der Rakete. Das Staatsfernsehen sprach nach einer halben Stunde von einem "Erfolg".

Die erste Mondlandung Chinas ist am 14. Dezember in der "Bucht der Regenbogen" (Sinus Iridum) geplant - einer der schönsten Mondlandschaften. Dort soll ein Mondfahrzeug namens "Jadehase" (Yutu) die Oberfläche erkunden. Er kann 200 Meter pro Stunde zurücklegen. Per Fernsteuerung soll der sechsrädrige und 140 Kilogramm schwere Rover drei Monate lang herumkurven und auch nach Rohstoffen suchen, berichtete die chinesische Nachrichtenagentur Xinhua.

Die Landung auf dem Mond und das Mondfahrzeug werden über zwei chinesische Stationen in Kashi im äußeren Westen Chinas sowie im nordöstlichen Jiamusi ferngesteuert. Über die Esa-Antennen in Ceberos in Spanien und in New Norcia in Australien werden dann Messungen vorgenommen, um den Chinesen zu helfen, präzise den genauen Standort der Mondfähre zu bestimmen. Eine Rückkehr mit Gesteinsproben zur Erde plant China erst bei künftigen Mondlandungen bis spätestens 2017.

Klappt für "Chang'e 3" alles nach Plan, würde China damit nach den USA und der früheren Sowjetunion die dritte Nation, die eine Mondlandung unternommen hat. Zuletzt hatte die Sowjetunion im August 1976 mit Luna 24 eine Sonde auf dem Erdtrabanten landen lassen.

Die Volksrepublik verfolgt inzwischen ein ehrgeiziges Raumfahrtprogramm, das in Zukunft auch bemannte Flüge durchführen soll. So ist der Bau einer Raumstation geplant, die 2020 mit dem Auslaufen der internationalen Raumstation ISS möglicherweise der einzige bemannte Außenposten im All sein dürfte. Mit einem Satellitennetz will China auch ein globales Navigationssystem betreiben.

vks/dpa

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