"Curiosity" Mars-Rover macht sich auf zur Bergtour

Ausstellungsbesucher vor Mars-Panorama von "Curiosity" (in London, Juni 2012): "Auf dem Weg spannende Dinge erkunden"
Foto: AP/dpaDer Mars-Rover "Curiosity" geht auf große Fahrt. Nachdem er ein halbes Jahr lang nur auf einem kleinen Stück der Marsoberfläche geforscht hat, soll der Forschungsroboter nun in Richtung eines etwa acht Kilometer entfernten Berges aufbrechen, den die Nasa Mount Sharp nennt. Tatsächlich heißt das Massiv aber Aeolis Mons.
Die US-Raumfahrtbehörde berichtete von den Reiseplänen - ohne aber den genauen Fahrplan schon zu kennen. "Wir wissen nicht, wann wir dort ankommen werden", sagte Nasa-Manager Jim Erickson. "Das ist eine Forschungsmission - nur weil wir letztendlich zum Mount Sharp wollen, heißt das also nicht, dass wir nicht auf dem Weg auch noch spannende Dinge erkunden könnten." Wahrscheinlich werde die Fahrt in Richtung Südwesten aber mehrere Monate dauern. Theoretisch kann "Curiosity" mit maximal 150 Metern pro Stunde fahren.
Vor dem Aufbruch hat der Rover noch schnell ein weiteres Loch in einen Stein auf dem Boden des Mars gebohrt und Proben entnommen. Der Roboter hatte in einen Brocken namens Cumberland ein 1,6 Zentimeter breites und 6,6 Zentimeter tiefes Loch gebohrt. Dank der Erkenntnisse aus dem ersten Bohrvorgang vor mehreren Wochen habe der zweite nur etwa ein Viertel der Zeit gebraucht, hieß es bei der Nasa. Die Analyse der ersten Probe hatte ergeben, dass es auf dem Mars einst die Voraussetzung für mikrobielles Leben gab.

"Curiosity": Mars-Mission im Zeitraffer
Bevor der Rover seine momentane Forschungsgegend endgültig verlässt, um den Mount Sharp zu erkunden, soll er noch kurz zwei Felsen und eine Stelle, an der Tonstein in Sandstein übergeht, näher betrachten. Abgesehen von ein paar kleineren technischen Problemen - der Rover musste im Februar und März wegen Software-Fehlern zeitweise in den Ruhemodus versetzt werden - arbeitet "Curiosity" seit seinem Start im August 2012 bislang sehr zuverlässig.
Zuletzt hatte ein Video im Netz für Begeisterung gesorgt, für das ein Programmierer Fotos der Mission in einem Zeitraffer zusammengefasst hatte. So lassen sich die ersten neun Monate der Mission in einer Minute erleben.