Suche nach Leben Nasa will Saturnmond Titan mit Drohne erkunden

Drohne "Dragonfly": Gibt es auf Titan Leben?
Foto: Johns Hopkins APLDie US-Weltraumbehörde Nasa will in ihrer nächsten Mission im Sonnensystem eine Drohne zum Saturn-Mond Titan fliegen. Die Mission "Dragonfly" (Libelle) solle 2026 starten und den größten Saturnmond 2034 erreichen, teilte die Nasa am Donnerstag mit .
Ein drohnenartiges Fluggerät mit vier Rotoren soll dann über einen Zeitraum von mehr als zweieinhalb Jahren Dutzende Orte auf dem Mond anfliegen und dabei mehr als 175 Kilometer zurücklegen. Ziel ist es, herauszufinden, wie verschiedene organische Stoffe auf dem Mond chemisch zusammengesetzt sind. Das soll auch Hinweise auf früheres oder heutiges Leben liefern.
Titan ist zehn Mal weiter von der Sonne entfernt als die Erde und deshalb sehr kalt. Auf seiner Oberfläche herrschen Temperaturen von etwa Minus 179 Grad. Er besitzt aber eine Atmosphäre und hat auch dadurch Ähnlichkeiten mit der frühen Erde. Auf der Oberfläche des Saturnmondes gibt es Flüsse, Seen und Meere. Die bestehen allerdings nicht aus Wasser, sondern aus den Kohlenwasserstoffen Methan und Ethan.

"Dragonfly" (Illustration): "Unser Wissen über Leben im Universum revolutionieren."
Foto: Nasa/AFPZudem ist Titan von einer dicken Eisschicht umgeben, unter deren Oberfläche sich ein Ozean befindet, der vornehmlich aus Wassermolekülen zusammengesetzt ist.
"Cassini"-Mission ist Basis für "Dragonfly"
"Diese mysteriöse Ozean-Welt zu besuchen könnte unser Wissen über Leben im Universum revolutionieren", sagt Nasa-Chef Jim Bridenstine. Die geplante Mission wäre noch vor wenigen Jahren undenkbar gewesen. "Aber jetzt sind wir bereit."
Für "Dragonfly" nutzt die Nasa Wissen, das sie bei der amerikanisch-europäischen Weltraummission "Cassini-Huygens" gesammelt hat. Die Raumsonde "Cassini" kreiste von 2004 an jahrelang um den Saturn. 2005 landete die Sonde "Huygens" der Europäischen Weltraumorganisation Esa auf Titan und erforschte die Atmosphäre und Oberfläche des Trabanten.
"Cassini" ist 2017 mehrfach durch die Lücke zwischen Saturn und seinen Ringen getaucht und hat zahlreiche Daten zur Erde geschickt. Vor zwei Jahren im September endete die Mission, als die Sonde planmäßig in der Atmosphäre des Saturn verglühte.