Ende der Space-Shuttle-Ära Nasa-Astronauten suchen neue Jobs

Transportflug (im September 2009): Showdown für die Shuttles
Foto: NASA / Tony LandisScott Altman ist zu groß: 1,95 Meter misst der Astronaut, der auf vier Nasa-Missionen insgesamt mehr als 51 Tage im Weltraum verbracht hat. Auf einen weiteren Einsatz konnte er nicht hoffen. Denn die Zeit des Space-Shuttle-Programms ist nach 30 Jahren fast abgelaufen, nur noch zwei Starts in diesem Jahr sind angesetzt: Am 29. April soll die "Endeavour" Richtung ISS starten, voraussichtlich Ende Juni wird die "Atlantis" ein letztes Mal ins All abheben. Danach werden die Raumfähren in Museen verfrachtet.
Nasa-Astronauten können zwar auch künftig zur Internationalen Raumstation ISS fliegen, allerdings nur als Passagiere an Bord russischer Sojus-Kapseln. 753 Millionen zahlt die US-Weltraumbehörde für Mitfluggelegenheiten bis ins Jahr 2016. Danach, so die Hoffnung, können von privaten US-Firmen gebaute Raumfähren die Transporte zur ISS wieder übernehmen.
Die Konkurrenz um die wenigen verfügbaren Sojus-Plätze wird unter den Astronauten allerdings groß sein. Wobei Altman von vornherein außen vor bleibt - die engen russischen Kapseln sind nicht für 1,95 große Astronauten ausgelegt. Im August 2010 verließ der 51-Jährige die US-Weltraumbehörde und wechselte zu einem Technologie-Unternehmen.
Altman ist nicht der einzige, der sich zu diesem Schritt entschlossen hat - im vergangenen Jahr kehrten 20 Astronauten der Nasa den Rücken, berichtet die "New York Times". Im aktiven Dienst seien noch 61 - im Jahr 2000 waren es 150.
Die Stimmung sei gedrückt, bestätigte eine Peggy Whitson, die Leiterin des Astronauten-Programms der Nasa, gegenüber der "New York Times". Aber die Nasa hätte schon ähnliche Phasen wie diese überstanden.
Da die private Raumfahrtindustrie in den USA wächst, bieten sich für die Nasa-Astronauten andere Optionen. Garrett Reisman etwa wechselte von der Behörde zu Space X. Das zählt zu den vier Privatunternehmen, die einen Shuttle-Nachfolger für die Nasa entwickeln sollen.