"Endeavour" angedockt Umbauarbeiten an der ISS können starten

Es gibt immer was zu tun: Die US-Raumfähre "Endeavour" hat wichtige Ersatzteile zur Internationalen Raumstation ISS gebracht. Schlafkabinen, Fitnessgeräte, Kochgeräte - und eine Toilette. Nach erfolgreichem Andockmanöver in der Nacht können die Kosmos-Heimwerker nun loslegen.

Nach dem Andocken dauerte es noch zwei Stunden, dann öffnete sich die Einstiegsluke in einer Höhe von rund 350 Kilometern über der Erde - und die ISS-Besatzung begrüßte die sieben "Endeavour"-Astronauten mit Händeschütteln und Umarmungen. "Wir sind wirklich froh, euch zu sehen. Willkommen im All", sagte ISS-Kommandant Mike Fincke zur Begrüßung.

Das "Haus" ISS müsse dringend überholt werden, erklärte der US-Astronaut seinen sieben Landsleuten im Shuttle, darunter fünf Männer und zwei Frauen. Die "Endeavour"-Besatzung soll unter anderen zwei neue Schlafkabinen in der ISS einbauen, außerdem Fitnessgeräte, eine zweite Toilette, zwei neue Kochgeräte, einen Lebensmittelkühlschrank sowie ein Gefriergerät.

Während der 15-tägigen Mission sollen die Astronauten auch eine Anlage in der ISS einbauen, mit der Urin wieder in Trinkwasser umgewandelt werden kann. Damit soll die Menge an Wasser verringert werden, die von der Erde zu der Raumstation geflogen werden muss. Nach den Umbauten sollen künftig sechs statt bisher nur drei Raumfahrer als Langzeitbesatzung auf der ISS leben können.

Geplant sind zudem vier Außeneinsätze, bei denen die Astronauten die defekten Drehgelenke eines für die Energieversorgung wichtigen Sonnenflügels reinigen und einfetten sollen.

Die US-Raumfähre war am Freitag vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral in Florida zu einer aufwendigen Renovierungsmission gestartet. An Bord befanden sich 14,5 Tonnen Material, mit dem die Raumstation ausgebaut werden soll. Vor dem Andockmanöver war das Space Shuttle noch einen Looping geflogen: Die Rolle im All ermöglichte es der ISS-Besatzung unter anderem, den Hitzeschild an der Unterseite der "Endeavour" zu fotografieren, um mögliche Schäden aufzuspüren.

Etwa 200 Digitalbilder wurden zur Bodenkontrolle der Nasa gefunkt, um auszuloten, ob die "Endeavour" beim Start möglicherweise Beschädigungen am Hitzeschild erlitten hat. Nach ersten Informationen der Nasa-Bodenzentrale in Houston ist sichtbar, dass zwei kleine Stücke an der Außenhaut des Shuttles fehlen. Dies sei jedoch nicht beunruhigend.

chs/AFP/AP/dpa

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