Erster Espresso auf der ISS Schmeckt fast wie in Italien

Samantha Cristoforetti: Der erste Espresso im All
Foto: Sam Critsoforetti/ TwitterDie italienische Astronautin Samantha Cristoforetti (38) hat auf der Internationalen Raumstation ISS den ersten Espresso ausgeschenkt. Der kosmische Kaffee könne in puncto Stärke und Aroma mit jeder Bar in Italien mithalten, sagte Cristoforetti am Montag der russischen Agentur Tass zufolge.
Auf Twitter meldete sich die Italienerin mit einem Foto, auf dem sie das Getränk aus einer speziell hergestellten Tasse, der Zero-G Cup, trinkt. Die Spezialbecher wurden eigens für den Einsatz im All entwickelt und nutzen den Kapillareffekt, also die Eigenschaft von Flüssigkeiten in schmalen Röhren nach oben zu wandern.
Das Espresso-Trinken gehört sogar zur wissenschaftlichen Arbeit an Bord der ISS. Denn es ist Teil eines Experiments über das Verhalten von Flüssigkeit in der Schwerelosigkeit. Auch die drei russischen und die beiden amerikanischen Raumfahrer auf dem Außenposten der Menschheit wüssten den galaktischen Geschmack zu schätzen, berichtet Cristoforetti.
20-Kilo-Gerät
Die Espresso-Maschine, mit der Cristoferetti ihren Espresso zubereitet hat, war Mitte April zur ISS rund 400 Kilometer über der Erde gebracht worden. Das Gerät wurde eigens für die ISS konzipiert. ISSpresso, wie die Maschine heißt, wiegt 20 Kilogramm. Damit ein möglicher Defekt schnell behoben werden kann, ist die Technik doppelt vorhanden.
Die Maschine arbeitet mit vergleichsweise teuren Kapseln, die einzeln verpackt sind, wodurch recht viel Müll entsteht. Auf der ISS lässt sich das allerdings nicht anders lösen, da loses Kaffeepulver davonschweben würde. Bei Tests auf der Erde wurde der Espresso noch in einer Art Trinkbeutel mit Strohhalm serviert.

Kaffeemaschine im Weltall: Un espresso, per favore!